Ribéry: "Ich bin sehr erleichtert"


München - Nach dem Verletzungsschock im Spiel beim VfL Wolfsburg kam prompt die erleichternde Diagnose bei Franck Ribéry. Inzwischen ist klar, wie lange der Franzose pausieren muss.


Die Tür war verschlossen. Franck Ribéry humpelte auf direktem Wege über das dunkle Kopfsteinpflaster zur Praxis von Bayern-Doc Müller-Wohlfahrt. Vor dem Haupteingang ging es dann zunächst nicht weiter. Zeit für Erklärungen. „Ich habe einen Schlag gespürt, dann ist das linke Knie weggeknickt. Etwa so“, erklärt der Franzose und deutet mit seinen Händen am rechten Knie an, wie es ihm am Tag zuvor auf dem Wolfsburger Rumpel-Rasen ergangen ist. VfL-Spieler Josué hatte ihn hart attackiert, die Leidenszeit begann. „Ich habe kaum geschlafen, hatte große Schmerzen letzte Nacht. Hoffentlich ist es nicht so schlimm“, sagt er leise. Hat Josué sich vielleicht noch gemeldet, sich entschuldigt? „Nein.“ Dann geht die Tür auf. Der Superstar humpelt mit den besten Wünschen zur Untersuchung.



Bis dato fühlten Bayern-Spieler wie -Anhänger bereits mit ihm mit. Sie befürchteten einen langen Ausfall. „Für ihn persönlich ist es am bittersten, weil er sich zurückgekämpft hatte, eine sehr, sehr gute Vorbereitung gemacht hat. Und jetzt das“, sagte Philipp Lahm schon kurz nach dem Spiel. Auch Arjen Robben, der Ribéry in der 25. Minute ersetzte, war betroffen. „Dass ich ausgerechnet für Franck reinkam, ist eine Enttäuschung. Er ist so ein wichtiger Spieler für uns und ein besonderer Mensch, ich spiele gern mit ihm zusammen.“ Van Gaal sprach bei Josués Foul indirekt sogar von böser Absicht: „Ich kann nur sagen, dass der Ball schon lange weg war.“

Die Angst vor einem langen Ausfall war spürbar. Am Sonntag dann die Untersuchung – und die Entwarnung. Als die Tür wieder aufging, schien der Franzose ein Lächeln im Gesicht zu haben. „Ich bin sehr erleichtert und so froh, dass es nicht so schlimm ist.“ Die Diagnose fast schon erfreulich: Zerrung im Bandapparat des linken Knies. Das bedeutet fünf Tage Ruhe, in zwei Wochen könnte Ribéry schon wieder auflaufen. Mit diesen Aussichten ging es wieder heim, und zwar schnellen Schrittes. Wenn auch an Krücken.


Quelle: TZ