Boateng-Sperre auf zwei Spiele reduziert
az, 09.02.2015 16:30 Uhr



Nach der mündlichen Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht wird die Rot-Sperre für Bayern-Profi Jérôme Boateng verkürzt. Sammer diskutiert mit dem Richter.

Frankfurt -
Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat die Rot-Sperre für Jérôme Boateng vom FC Bayern München von drei auf zwei Spiele verkürzt. Zu dieser Entscheidung kam das DFB-Sportgericht nach einer mündlichen Verhandlung am Montag.

Damit muss der Abwehrspieler nur noch am Wochenende bei der Partie gegen den Hamburger SV pausieren und kann im Auswärtsspiel in der kommenden Woche beim SC Paderborn wieder eingesetzt werden.

Boateng war nach seinem Platzverweis im Spiel gegen Schalke 04 zunächst im Einzelrichterverfahren nach Anklageerhebung durch den DFB-Kontrollausschuss wegen eines unsportlichen Verhaltens mit einer Sperre von drei Partien belegt worden. Dagegen hatten der Nationalspieler und der FC Bayern fristgerecht eine mündliche Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht beantragt.

Boateng nahm diese in Begleitung mit Sportvorstand Matthias Sammer persönlich vor Ort war. Sammer äußerte sich im Rahmen der Verhandlung auch vor dem Vorsitzenden des Gerichts, Hans E. Lorenz. Sammer kann nicht nachvollziehen, dass Boateng ein zusätzliches Spiel gesperrt wird, weil Neuer den von ihm verursachten Elfmeter gehalten und Boateng mit seinem Foul ein Tor des Gegners verhindert hat.

"Wenn Manuel den reingelassen hätte, würden wir jetzt wegen des Verdachts der Wettmanipulation hier sitzen...", bringt Sammer sein Unverständnis für diese Auslegung zum Ausdruck.

Im Vorfeld der Verhandlung hatte bereits der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern, Karl-Heinz Rummenigge, deutliche Kritik am Verband geübt.

"Wir sind nicht einverstanden mit der Sperre von drei Spielen. Ich verstehe den DFB nicht ganz, weil eigentlich ist das ein Nonsens, was man jetzt entschieden hat", sagte er:

"Es ist bekannt, dass der Präsident des DFB, Wolfgang Niersbach, mehrere Anträge beim Weltverband FIFA gestellt hat wegen der Dreifachbestrafung: Rote Karte, Elfmeter und dann auch noch den Spieler zu sperren."

Er verwies darauf, dass es "in x Fällen" nach einer Roten Karte wegen Notbremse lediglich ein Spiel Sperre gegeben worden sei: "Warum man einem Weltmeister Boateng einen Malus mit drei Spielen Sperre verpasst, verstehe ich nicht ganz. Was Jérome gemacht hat, war kein schlimmes Foul. Der Elfmeter war okay, die Rote Karte war okay, aber drei Spiele Sperre sind über das Ziel hinausgeschossen."



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Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt (1769 - 1859)