Gut raus aus den Startlöchern

Zwei- bis dreimal Training täglich wartet auf die Roten in ihrem Winterquartier. Neben den zwei obligatorischen Tageseinheiten (10 Uhr und 16 Uhr) soll von Tag zu Tag entschieden werden, ob den Profis zusätzlich noch eine weitere „Frühschicht“ absolvieren, erklärte 96-Cheftrainer Dieter Hecking nach der ersten gemeinsamen Einheit im „Estadio Olimpico“ von Los Realejos.



Defensive stärken

„Natürlich wird auch die läuferische Komponente eine Rolle spielen“, so Hecking. „Schließlich sind wir ja in unserer ersten Trainingswoche.“ Konditionscoach Edward Kowalczuk dürfte es nicht schwer fallen, eine passende Laufstrecke auf der hügeligen Vulkaninsel ausfindig zu machen. Vormittags soll aber bevorzugt im spieltaktischen Bereich gearbeitet werden. Vor allem im Abwehrverbund sieht Dieter Hecking, dessen Team auf eine insgesamt sehr erfolgreiche Hinrunde zurückblicken kann, noch Luft nach oben. „Es gibt immer Verbesserungsmöglichkeiten“, möchte der 43-Jährige seine Schützlinge weiter motivieren, sich voll reinzuhängen. „Und 28 Gegentore sind mir schon etwas zu viel gewesen. Daneben haben wir sehr viele Torchancen zugelassen“. Diese defensive Anfälligkeit hat Hecking überhaupt nicht gefallen. Durch die Verpflichtung von Valérien Ismael erhofft man sich nun nicht nur eine Stärkung des defensiven Kollektivs, sondern auch gesteigerte individuelle Klasse und Führungsstärke.



Rhythmus finden

Bei den anstehenden Testspielen soll personell nur wenig experimentiert werden. „Wir haben ja nicht so viele Vorbereitungsspiele“, erklärt Hecking. Auch deshalb wurde nach der Rückkehr aus dem Trainingslager eine weitere Partie gegen den SC Paderborn terminiert. Vor allem die ersten Elf sollen sich in den bis zum Rückrundenstart insgesamt geplanten fünf Begegnungen verstärkt einspielen, „sie müssen in den Rhythmus kommen“, fordert der Coach. Dabei ist der interne Konkurrenzdruck erfreulich groß. Allein ein Blick auf die Sechserposition zeigt, mit welchem Luxusproblem der 96-Trainerstab zu „kämpfen“ hat. Um die voraussichtlich zwei zu vergebenen Plätze ringen nicht nur Hanno Balitsch, Christian Schulz und Altin Lala. Auch Jan Rosenthal (für Hecking der einzige Lichtblick beim 1:5 von Cottbus), Steven Cherundolo, Sergio Pinto oder auch Vinicius traut der Trainer diese Rolle zu. In einem Kader gleichmäßig hoher Qualität bleibe es aber natürlich auch nicht aus, dass sich einige Akteure mit ihrer derzeitigen Rolle unzufrieden zeigen. Auch hier kann die gemeinsame Zeit in einem Trainingslager wichtige Dienste tun. So möchte der 96-Coach die kommenden Tage nutzen, um so viele Einzelgespräche wie möglich zu führen.