Neues Gesicht auf der 96-Achse

Hecking bekommt seinen Wunschspieler. Vertrag bis 2013 für den Innenverteidiger.



Mario Eggimann besetzt bei 96 einen Platz auf der geplanten Chef-Achse. Trainer Dieter Hecking bekommt mit dem Schweizer seinen Wunschspieler.

VON ANDREAS WILLEKE
HANNOVER. Demnächst spielen sie in einer Mannschaft, aber neulich haben sie miteinander gerangelt. Schiedsrichter Knut Kircher entschied dabei zu Gunsten des Karlsruhers Mario Eggimann und gegen Mike Hanke. Der nicht für jeden verständliche Pfiff in letzter Sekunde kostete 96 den Sieg gegen den Aufsteiger. Statt 3:2 endete das Spiel 2:2.

Das war am 9. Februar. Elf Tage später wurden beide kurioserweise in einer Nacht Vater. Hankes Sohn Jayron-Cain kam um 1.44 Uhr nachts zur Welt, Eggimanns Tochter Lilou-Tiara ein Spiel später. Und noch eine Gemeinsamkeit – beide haben denselben Berater.
Sportdirektor Christian Hochstätter dankte dann auch gestern erstmal Lars-Wilhelm Baumgarten für die Abwicklung des Transfers.
Eggimann bekommt einen Fünfjahresvertrag bis 2013. 96 zahlt die festgeschriebene Ablöse von 1,5 Millionen Euro. In ähnlicher Höhe bewegt sich das Jahresgehalt. „Auch mit Karlsruhe ist alles geklärt“, sagte Hochstätter.
Damit hat das Werben von Dieter Hecking endlich zum Transfer geführt. „Seit ich in Lübeck war, habe ich den Spieler vor Augen gehabt“, gestand Hecking. Von 2001 bis 2004 arbeitete Hecking beim VfB, im Juni 2008 fängt der Innenverteidiger in Hannover an.
„Wichtig war das lange Gespräch mit dem Trainer“, begründete der 27-Jährige den Wechsel, „ich hatte von der ersten Sekunde an das Gefühl, dass es passt.“
Für den 96-Coach soll der Nationalspieler „ein sehr wichtiger Baustein für die Zukunft“ werden: „Mario ist nicht umsonst Kapitän in Karlsruhe, nicht umsonst Nationalspieler.“ 96 will „eine Achse der Leistungsträger“ bilden, erklärte Hochstätter. Drei der vier Plätze darauf sind besetzt: Torwart Robert Enke, Eggimann und Hanke. Nur fürs Mittelfeld wird noch ein Chef gesucht.
Eggimann hat nicht nur Schnittstellen mit Hanke, mit dem 96-Chef verbindet ihn die Liebe zur Schweiz – Martin Kind hat einen Wohnsitz in Klosters. „Das gab schon mal ein Jahr zusätzlich“, lacht Kind. Dabei zeigt der lange Vertrag über fünf Jahre doch nur, wie wichtig Eggimann für 96 werden soll.