Ismael sieht "Riesenchance"

„Das war eine Vorführung, die sich gewaschen hatte.“ 96-Cheftrainer Dieter Hecking erinnert sich nur ungern an die 0:3-Niederlage beim Rekordmeister Bayern München aus der Hinserie. Am Sonntag nun soll das alles anders aussehen. „Das war nicht das Gesicht von Hannover 96. Wir werden deutlich anders auftreten als noch in München“, ist sich Hecking sicher.


Dafür, dass es gegen die Bayern erstmals nach 20 Jahren wieder zu einem Heimdreier reichen soll, müssen die Roten allerdings auch jene Fehlerquellen abstellen, die es dem Aufsteiger KSC zuletzt noch leicht gemacht haben, in der AWD-Arena zu punkten. „Auszeiten in allen Mannschaftsteilen wären gegen die Bayern verheerend“, fordert der 96-Coach volle Konzentration. Ausdrücklich betonte der 43-Jährige noch einmal, den Punktverlust gegen die Badener nicht an einem Mannschaftsteil, und schon gar nicht an einzelnen Spielern festmachen zu wollen. Dass die Roten durchaus eine realistische Chance haben, dem Favoriten ein Bein zu stellen, habe man schließlich beim Heimsieg gegen Werder Bremen gesehen. Somit möchte sich Hecking auch nicht mit einem Zähler zufrieden geben: „Letztendlich ist es nur eins von 34 Spielen. Und das wollen wir vor ausverkauftem Haus gewinnen.“

Ismaël vor 96-Debüt?
Eine ganz besondere Partie könnte das Schlagerspiel für Valérien Ismaël werden – sollte der Franzose und ehemalige Bayernspieler tatsächlich sein Debüt im 96-Trikot geben. „Wenn Du so lange raus warst, dann ist es natürlich etwas Besonderes. Egal, ob gegen Bayern oder eine andere Mannschaft.“ Dass der Innenverteidiger nun möglicherweise ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub Premiere als 96er feiert, gibt dieser Personalie zusätzlich eine besondere Würze. Es spricht für Ismaël, dass er es klaglos akzeptieren würde, sollte sich sein Coach dafür entscheiden, dass ein Einsatz des lange verletzten 32-Jährigen noch zu früh kommen würde. „Es geht nicht darum zu spielen, sondern einen Fitnesszustand zu erreichen, der der Mannschaft über das Kurzfristige hinaus hilft“, sagt Ismaël, dessen Vertrag schließlich noch bis 2010 läuft.

Ohne Ribéry - Schlüssel zum Erfolg?
Hannover mit oder ohne Ismaël – Bayern München definitiv ohne ihren Star Franck Ribéry. Für „Vale“ ist der Ausfall seines Landsmannes zweifellos ein großer Vorteil für die Roten aus Hannover. „Es gibt zwei Bayern – mit Ribéry und ohne Ribéry! Und man sieht momentan, dass Bayern ohne Ribéry Probleme hat. Franck ist unberechenbar, bringt Tempo und Kreativität ins Spiel. Es braucht mindestens zwei Leute, um ihn zu stoppen. Solche Spieler findet man selten“, ist Ismaël voll des Lobes für den Vizeweltmeister. Trotzdem bliebe der FCB letztendlich immer der FCB – auch ohne Ribéry eben eine starke Mannschaft. Diese allerdings stehe nach den zuletzt nicht optimalen Ergebnissen (1:1 gegen Werder Bremen, 2:2 in Aberdeen) „unter Druck“, weiß der Insider. Darin sieht Ismael die „Riesenchance, die Liga wieder spannend zu machen. Drei Punkte wären großartig – für das Selbstvertrauen, die Fans und für Hannover…“