Schröter vorm Abflug


Er kommt zum Trainingsstart, will aber schnell weg sein Silvio Schröter (28) soll morgen zwar zum 96-Trainingsstart erscheinen, darf aber am Montag nicht mit nach Teneriffa. Er plant nun den Abflug bei 96.



VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Morgen (14.30 Uhr) startet 96 mit einem Laktattest in die Vorbereitung auf die Bundesliga-Rückrunde. Auch Silvio Schröter soll beim Trainingsauftakt noch einmal dabei sein – obwohl er für das neue Jahr bereits zum Oberliga-Team abkommandiert worden ist. Sie wollen ihm bei 96 das Profileben so schwer wie möglich machen, was den Reiz für ihn erhöhen soll, den Klub endlich zu verlassen.

Zum Fitness-Test wurde er „vom Verein noch angefordert“, wie Schröter nach seiner Rückkehr vom zweiwöchigen Neuseeland-Urlaub („traumhaft schön“) berichtet. „Für das Trainingslager ab Montag bin ich aber nicht eingeplant, wurde mir gesagt.“

Allerdings mahnte Schröter auch mit Hilfe seines Beraters Jörg Neubauer, dass er einen rechtlichen Anspruch darauf habe, am Training der Profis teilzunehmen. „Das mag ja sein, dass sie das so sehen“, reagiert 96-Sportdirektor Christian Hochstätter kühl, „aber wir bleiben bei unserer Haltung.“
Schröter jedoch will „nicht für ein halbes Jahr zu den Amateuren gehen, das wird nicht passieren. Ich kann ja hier nicht alles mit mir machen lassen“, warnt er.

Im Grunde hat der ungeliebte 96-Profi aber „gar kein Interesse an einer Auseinandersetzung“ mit dem Klub. „Ich hoffe, dass wir eine vernünftige Lösung finden.“
Die Einfachste wäre, endlich eine neue Herausforderung zu suchen. Schon im Sommer war ihm ja nahegelegt worden, Hannover zu verlassen. „Ich habe mich auch mit dem einen oder anderen Angebot beschäftigt, aber es hat nicht gepasst. Es muss schon auch eine gute Lösung für mich sein, das ist jetzt genauso.“

Die nächstbeste Offerte will Schröter nun auch nicht gleich annehmen, inzwischen gibt es aber einige interessante Anfragen. „Ich muss jetzt nochmal in Ruhe mit meinem Berater sprechen“, meint Schröter. „Kann sein, dass es schnell geht und noch etwas passiert“ vor dem Wiedersehen morgen mit den 96-Profis.

Zwar hat „die erste Liga Priorität“ für Schröter, wahrscheinlich nimmt er nun aber einen Abstieg in Kauf, „wenn alles passt“. Neben abstiegsbedrohten Zweitligaklubs wie Lautern, Jena und Aue hat offenbar auch Top-Klub Köln wieder Interesse.