Torhüter "je älter desto besser"

Seit fast 20 Jahren spielt Richard Golz auf Top-Niveau. Daher war der mit 39 Jahren älteste Bundesliga-Torwart für Redakteurin Jana Schäfer von Deutsche Welle TV der ideale Experte, um über die Veränderungen im Torwartspiel zu sprechen. Durch die Fernseh-Sendung „Bundesliga Kick Off“ werden Fans weltweit über den deutschen Fußball informiert.






Torwartspiel hat sich verändert
„Es hat in den letzten 20 Jahren erhebliche Veränderung für den Torwart gegeben. Nicht nur durch die Einführung der Rückpassregel müssen Torhüter heute mehr mitspielen“ , erklärt Richard Golz, der seit 2006 zweiter Torwart bei Hannover 96 ist. Auch die Spiel- und Trainingsinhalte haben sich nach seiner Beobachtung deutlich verändert. „Zu Beginn meiner Karriere war ich schon froh, wenn ich in der Saisonvorbereitung mal einen Ball gesehen habe. Heute sorgt bei uns Jörg Sievers als Torwart-Trainer für gezieltes Spezial-Training. Aber eines ist trotz vieler Änderungen gleich geblieben: Der wichtigste Job für den Keeper ist immer noch, die Bälle zu halten“, weiß der gebürtige Berliner.

Die Könige der Athleten
Für den 453-fachen Bundesligaspieler ist die Torwartposition immer noch sehr reizvoll. „Man ist schnell ein Held, aber genauso schnell kann man der Depp sein. Man ist manchmal sogar im wahrsten Sinne des Wortes für die Drecksarbeit zuständig“, urteilt Richard Golz über den Job zwischen den Aluminium-Pfosten. „Für mich sind Torhüter vergleichbar mit den Zehnkämpfern in der Leichtathletik - die Könige der Athleten“, erläutert der 1,99m-Hüne schmunzelnd.

Keine Überraschungen zur EM
„Als Torwart benötigt man Erfahrung und kann nur durch Leistungen die Akzeptanz der Mitspieler und Zuschauer gewinnen. Allerdings haben wir in der Bundesliga viele gute Torhüter, die in vielen anderen Ländern die Nummer Eins in den jeweiligen Nationalteams wären“, so das Urteil von Richard Golz über das große Reservoir an Top-Torhütern in Deutschland. Für die Europameisterschaft 2008 erwartet er bei der Nominierung der drei Torhüter keine Überraschungen.
Etwas melancholisch beendete „Richie“ das TV-Interview. „Mit dem Alter wird man als Torwart immer besser. Aber ich weiß, dass meine Karriere leider bald zu Ende geht…“