Neue Rechenspielchen

96 geht in die Offensive: Hecking spricht vom UI-Cup / 42 000 Besucher gegen Hertha erwartet



Von Jörg Grußendorf
Hannover. Es wird wieder gerechnet bei Hannover 96. Das Thema internationaler Fußball, das sich nach einer Negativserie in der Rückrunde schon fast von selbst erledigt hatte, ist wieder eines. Zwei Siege in Folge haben für neuen Optimismus gesorgt. Selbst Dieter Hecking, der Trainer der „Roten“ und eher ein Zurückhaltender seiner Zunft, mag nichts ausschließen. „Der Hamburger SV ist vergangenes Jahr mit einer Siegesserie auch noch mal durchgestartet“, sagt der 43-Jährige. Durchgestartet auf einen Tabellenplatz, der zur Teilnahme am UI-Cup berechtigt.

Von diesem Rang ist 96 derzeit sechs Punkte entfernt. Darum ist für Hecking klar: „Wenn überhaupt noch etwas gehen soll, dann müssen wir gegen Hertha BSC gewinnen. Ansonsten können wir alle Rechnungen sofort wieder beenden.“ Die Berliner kommen morgen (Anpfiff ist um 15.30 Uhr) in die AWD-Arena – und danach haben die „Roten“ noch vier weitere Spiele, in denen sie sich kaum noch einen Ausrutscher erlauben dürfen für ihr Ziel: auf Schalke, gegen Rostock, in Bremen und gegen Cottbus. Außer Hertha alles Teams, für die es noch um viel geht: Werder und Schalke kämpfen um die Champions-League-Qualifikation, Hansa und Energie gegen den Abstieg. Nachdem die Saison schon fast am Ausklingen war, steht nun auch für die „Roten“ wieder einiges auf dem Spiel.
Selbst wenn es mit dem Sprung auf den 6. Platz nichts werden sollte, und davon muss man realistischerweise ausgehen, dann will Hecking „positiv aus der Saison herausgehen. Nicht nur mit dem einen oder anderen Punkt, sondern mit dem einen oder anderen Sieg.“

Den nächsten Dreier soll sein Team morgen vor erwarteten 42 000 Zuschauern gegen die unbeständigen Berliner einfahren. An ein rauschendes Fußballfest wie beim 5:0 in der vergangenen Saison (Vinicius traf doppelt, Altin Lala schoss sein bisher einziges Bundesligator) glaubt der 96-Trainer indes nicht. „Hertha will diesmal auch Fußball spielen“, sagt er schmunzelnd – die Hauptstädter hatten sich seinerzeit als spendable Gäste erwiesen.
Mit welcher Taktik er die Berliner diesmal knacken will, ob wieder mit zwei Stürmern wie zuletzt beim 3:1 in Dortmund, ließ Hecking offen. So gut wie klar ist hingegen, dass Jan Rosenthal nach überstandener Schambeinentzündung zurückkehrt in den Erstligakader.