Das 96-Personalkarusell

Zuraw will nicht nach Braunschweig. Kind möchte Stajner halten. Zum Jahresanfang kommt das 96-Personalkarussell in Schwung. Verlässt Jiri Stajner dann Hannover?



VON ANDREAS WILLEKE UND GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Ein 96-Wechsel ist sicher – Valerien Ismael zieht die Lederhose aus. Vor dem UEFA-Cup-Sieg gegen Aris Saloniki drückten Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge und Manager Uli Hoeneß dem Franzosen Blumen in die Hand … und tschüs. Am 5. Januar taucht Ismael zum Trainingsstart in Hannover auf.
Ob dann noch alle 96-Profis aus dem aktuellen Kader dabei sind, ist unklar. „Anfang Januar kommt Bewegung in den Markt“, vermutet 96-Chef Martin Kind. „Wenn es dann Angebote für bestimmte Spieler gibt, werden wir darüber reden.“

Über die Feiertage ist das Personalkarussell abgestellt – die Gesprächspartner fehlen. Sportdirektor Christian Hochstätter hat sich schon nach Südafrika in den Urlaub verabschiedet.
Gehen darf Arnold Bruggink. „Man kann über Anfragen reden“, bestätigt Kind. 96-Trainer Dieter Hecking hat den Holländer ins Schaufenster gestellt. „Arnold hat eine Vita, wo der eine oder andere Verein aufmerksam verfolgt, was mit ihm passiert.“ Übersetzt in Klardeutsch: Her mit den Angeboten!
Bei dem 30-Jährigen ist das angekommen, er will weg. Bei allen Problemen auf der Zehner-Position im offensiven Mittelfeld – der 96-Profi mit der Trikotnummer 10 spielt keine Rolle mehr.

Dariusz Zuraw kann sogar ablösefrei gehen. Der 35-Jährige lehnte Angebote aus Braunschweig (dritte Liga) und Augsburg (zweite Liga) ab.
Der Verteidiger hofft auf ein besseres Zweiltliga-Angebot oder eines aus der ersten Liga. Zuraw will noch eineinhalb Jahre spielen. Seine Familie bleibt bis zum Sommer in Hannover, zieht dann zurück nach Polen. Zuraw will 2009 folgen.

Vahid Hashemian bleibt. „Wir brauchen noch einen Stürmer“, sagt Kind. Da 96 ohnehin kaum Ablöse bekäme, soll der Iraner für den Notfall auf der Bank sitzen. Bei Jiri Stajner wäre 96 „gesprächsbereit“, auch wenn Kind sagt: „Ich bin da zurückhaltender.“ Der 96-Chef will Stajner als Joker behalten.
Silvio Schröter soll in jedem Fall gehen. Bleibt er, droht Ärger, weil 96 ihn ins Oberligateam zurückstufen will. Zurzeit gilt für Schröter wie für die anderen 96-Spieler laut Kind: „Uns liegen keine Anfragen vor.“