Noch kein Tor gegen den Ex-Klub

Gefühle im Spiel. Mike Hanke will heute seine Torallergie heilen. Noch nie hat der Stürmer in der Schalke-Arena gegen seinen Ex-Klub getroffen.



VON ANDREAS WILLEKE UND FLORIAN KREBS

HANNOVER. Die 96-Schalke-Connection ist fast zerschlagen. Trainer Mirko Slomka, Freund von Dieter Hecking, wurde gefeuert. Sergio Pinto, Ex-Schalker, hat sich bei 96 ins Saison-Aus getreten. Bleibt nur noch Mike Hanke, der aber von den dreien auch die innigste Beziehung zu Schalke hat.

Er gehörte als Schüler zum Fanklub „Attacke Hamm“. In der Stadt besitzt er noch ein Haus. Hanke schaffte, was sich viele Fans erträumen – ihm gelang der Aufstieg auf den Platz. „Als 13-Jähriger habe ich als Fan in der Kurve gestanden, mit 18 habe ich mein erstes Spiel als Profi unter Trainer Huub Stevens gemacht.“ Von 2001 bis 2005 spielte Hanke für Schalke und schoss in 61 Partien neun Tore.

Heute die Rückkehr. „Es ist immer etwas Besonderes, dort zu spielen, wo man aufgewachsen ist“, sagt der 24-Jährige. „Es ist ein Spiel, in dem viele Emotionen für mich drin sind.“

Die Frage bleibt, ob für Hanke auch mal ein Tor drin ist. „Ich habe noch nie in der Arena gegen Schalke ein Tor geschossen“, erinnert sich der Stürmer.
Diesmal wird er sich besonders anstrengen, die Torallergie auf Schalke zu kurieren, wenn man die letzten Kämpfe um die Torstatistik sieht.

In Dortmund bestand er darauf, den Freistoß von Arnold Bruggink ins Tor verlängert zu haben, was ihm keiner glaubte. Die DFL sprach ihm aber beim letzten Spiel gegen Hertha nach einigem Hin und Her einen Treffer zu, der ohne Hertha-Verteidiger Steve von Bergen nicht gefallen wäre. Hanke hatte deshalb sogar in der Halbzeit beim Schiedsrichter vorgesprochen. Nun hat er jedenfalls zehn Tore erzielt, alle mit dem DFL-Gütesiegel versehen.

Der Stürmer will sich halt mit aller Macht zur EM schießen. „Ich werde in den letzten vier Spielen noch ein paar Tore machen“, verspricht Hanke. „Ich bin gut drauf. Mein Ziel ist es, konstant 90 Minuten auf mich aufmerksam zu machen.“
Gegen Hertha konnte er das nicht, 96-Trainer Hecking wechselte ihn aus (72.). Hanke fands „okay“. Passiert ihm das in seiner alten Heimat wieder, wäre er wohl nicht so einsichtig.