Abschied aus der Abwehr
Für Dariusz Zuraw ist bei Hannover 96 kein Platz mehr


Hannover (pur). Als sich Dieter Hecking zu Beginn des Jahres zu der Rolle von Dariusz Zuraw äußerte, hatte der Trainer von Hannover 96 eine Vermutung, die sich in den vergangenen Wochen bestätigte. „Vielleicht sind wir irgendwann einmal froh, dass wir ihn noch haben“, hatte Hecking im Januar gesagt. Durch die vielen Verletzungen der anderen Innenverteidiger in den vergangenen Wochen rückte Zuraw von der Tribüne auf die Bank vor und gab dem Coach die Gewissheit, jederzeit auf ihn zählen zu können. „Ich hätte keine Bedenken, ,Darek‘ zu bringen, wenn es nötig ist“, sagte Hecking vor dem Bundesligaspiel am vergangenen Sonntag gegen Bayer Leverkusen.
Beim 0:2 wurde der Pole, der 2001 zu den „Roten“ kam, dann doch nicht gebraucht, weil Vinicius spielen konnte. Und selbst wenn er in den verbleibenden elf Begegnungen noch einmal für 96 auflaufen wird, mit dem Saisonende kommt auch der Abpfiff für den 35-Jährigen in Hannover. 96 hat ehrgeizige Ziele, der Blick geht immer weiter nach vorn – und da ist kein Platz mehr für Zuraw, dessen Vertrag im Sommer ausläuft. Denn mit der Verpflichtung von Mario Eggimann haben die „Roten“ ihre vier Innenverteidiger für die kommende Spielzeit zusammen. „Zuraw wird uns nach Saisonende mit großer Wahrscheinlichkeit verlassen“, sagt Sportdirektor Christian Hochstätter.
Übrig bleiben dann neben dem Schweizer Nationalspieler der Franzose Valérien Ismaël, Vinicius und Frank Fahrenhorst. Vorgesehen als Stammkräfte für die Innenverteidigung sind Ismaël und Eggimann, für Vinicius oder Fahrenhorst bliebe dann nur ein Platz auf der Bank oder der Tribüne.
Richtig eng könnte es in der neuen Saison auch im Mittelfeld der „Roten“ werden. Dort ist 96 weiterhin auf der Suche nach einem offensiven, torgefährlichen Spieler. Also für die Position, auf der sich bislang schon mehrere Spieler versucht haben. Der Vertrag von Arnold Bruggink läuft noch bis 2009, Sergio Pinto und Gaétan Krebs haben bis 2010 bei 96 unterschrieben, Jan Rosenthal ist bis 2011 an den Verein gebunden. Die Ansprüche bei 96 steigen weiter. Bleibt abzuwarten, ob alle Spieler da mithalten können.