HSV Anfrage abgewiesen

96 gibt seinen Trainer nicht her – der HSV wollte Dieter Hecking nach Hamburg holen, bekam aber eine Absage.



VON GUNTHER NEUHAUS UND ANDREAS WILLEKE
HANNOVER. Als Dieter Hecking im September 2006 einen Vertrag mit knapp vierjähriger Laufzeit bekam, wollte 96-Chef Martin Kind das als „Signal der Kontinuität und des Vertrauens“ verstanden wissen. Das haben damals allerdings nicht alle verstanden.

„Gute Sache mit Hecking“, sagte ein Fan in einer NP-Umfrage, „aber mir missfällt die lange Vertragsdauer. Da werden die gleichen Fehler gemacht.“
Nun zeigt sich aber, dass es so falsch nicht war, Hecking über einen längeren Zeitraum zu binden. Denn seine Arbeit genießt auch bei der Bundesliga-Konkurrenz eine hohe Wertschätzung. Dass sich die Bayern vor der Verpflichtung von Jürgen Klinsmann auch um Dieter Hecking bemüht hätten, war zwar nur ein Gerücht, der HSV aber, das ist inzwischen verbürgt, hat versucht, 96 den Trainer abspenstig zu machen.

HSV-Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer meldete sich zunächst bei Hecking. „Als der Anruf kam, habe ich gleich an die Vereinsführung verwiesen“, erinnert sich Hecking. Die Hamburger wollten „herausfinden, wie wir denken“, berichtet 96-Chef Kind von der Anfrage, die offenbar nach dem 1:1 beim HSV Anfang Februar kam. „Es war aber nach einer Minute klar, dass es keine Gespräche mit dem HSV über Hecking geben wird.“ Damit sei der Fall erledigt, denn „wir wollen hier zusammen etwas entwickeln“.

Auch für Hecking macht ein Job-Wechsel „keinen Sinn, ich habe in Hannover noch etwas vor“. Er will 96 in den nächsten Jahren im oberen Tabellendrittel etablieren. Der HSV muss also weiter einen Nachfolger für Huub Stevens suchen. Dessen holländischer Landsmann Fred Rutten (FC Twente Enschede) scheint Top-Kandidat zu sein.
96 wird sich vielleicht daran gewöhnen müssen, dass nicht nur Spieler, sondern auch der Trainer umworben werden. Allerdings hat Hecking keine Ausstiegsklausel, und „Verträge sind einzuhalten“, mahnt Kind.