Einsatzgarantien

für Stajner, Bruggink und Vinicius – Chancen für Pinto und Hashemian



Von Volker Wiedersheim
Hannover. Druck erzeugen, die Spannung hoch halten, bloß nicht früh auf eine Mannschaftsaufstellung festlegen – das war beim Fußball-Bundesligisten Hannover 96 in dieser Saison meistens die Devise. Doch diese Woche ist alles anders. Die Rot-Sperre von Mike Hanke und die Ausfälle etwa von Verteidiger Frank Fahrenhorst und Gaétan Krebs im Mittelfeld sind Gründe, wohl aber nicht allein Anlass für das Abweichen von der gewohnten Routine: Hecking hat sich im Prinzip auf eine Startaufstellung gegen den VfB Stuttgart festgelegt und sie auch schon verkündet.

Robert Enke im Tor ist eine Selbstverständlichkeit. Die Innenverteidigung mit Ismaël und Vinicius ist ohne Alternative, weil Fahrenhorst noch nicht richtig fit ist. Links in der Kette ist Christian Schulz die einzig plausible Option. Für die Position rechts darf darauf gehofft werden, dass der zuletzt eher enttäuschende Steve Cherundolo den Schwung von seiner guten Leistung im Länderspiel mit dem Team der USA gegen Polen mitbringt (3:0, ausgewechselt in der 72. Minute).

Im defensiven Mittelfeld sind Altin Lala und Hanno Balitsch bis auf weiteres die Standard-Besetzung. In der Dreierreihe davor hat der Doppeltorschütze des Hinspiels in Stuttgart, Szabolcs Huszti, seinen Platz sicher. Auch er glänzte im Klub zuletzt nicht, doch im ungarischen Nationalteam hat er trotz der 0:1-Niederlage gegen Slowenien überzeugt. Auch auf Arnold Bruggink, in Duisburg wegen der 5. Gelben Karte gesperrt, für die zentrale Position hat sich Hecking bereits am Mittwoch festgelegt: Die 96-Fan-Chöre singen zwar lauter als sonst das Spielmacher-Klagelied. Doch Hecking sagt über Bruggink: „Bis dahin (Duisburg, d. Red.) hat er gut gespielt. Ich habe keinen Anlass, ihn herauszunehmen.“

Bleibt die Position rechts auf dem Flügel – die letzte offene Frage, von deren Antwort auch die Besetzung der Sturmspitze abhängt. Jiri Stajner soll auf jeden Fall spielen. Und zwar als alleinige Sturmspitze, wenn sich Sergio Pinto für die Flügelposition empfehlen kann. Schwächelt der frühere Aachener hingegen, nimmt Stajner diesen Platz ein – und Vahid Hashemian stürmt.
So oder so – die „Roten“ gehen als Außenseiter in die Partie. Im Publikum erwartet nur eine Minderheit etwas anderes als einen Sieg der Stuttgarter, die in den letzten sechs Spielen 18-mal trafen. Vielleicht liegt aber gerade in der Außenseiterrolle am Sonntag ein Vorteil für die „Roten“.