5 Spiele sperre, aber Pinto fliegt nicht

HANNOVER. Theoretisch könnte Sergio Pinto in dieser Saison doch noch einmal für 96 spielen – am letzten Spieltag gegen Cottbus. Das DFB-Sportgericht verurteilte den Mittelfeldspieler gestern zu fünf Spielen Sperre.
Pinto hatte dem Frankfurter Faton Toski am Sonnabend in den Unterleib getreten und wie schon nach seiner Tätlichkeit gegen den Hamburger Nigel de Jong Rot gesehen. 96 akzeptierte die Strafe für den Wiederholungstäter – man hatte wohl Schlimmeres befürchtet.

Gestern konnte sich Pinto immerhin beherrschen. Dieter Hecking hatte ihn beim Gammeleck abgegrätscht, doch der Gefoulte trat diesmal nicht nach. Absichtlich ist das angeblich nicht passiert. „Da bin ich nur weggerutscht“, erklärte der 96-Trainer. Vielleicht war es aber auch ein Charaktertest. Pinto hatte sich vor dem Training „in der Kabine kurz entschuldigt – bei der Mannschaft, den Verantwortlichen. Er wird sich noch was einfallen lassen“, kündigte Hecking an. „Damit ist das Thema bis nach dem Dortmund-Spiel kein Thema mehr.“
Die Konzentration gilt der Partie morgen, danach wird Pinto aber der Straf-Hammer treffen. Denn „Bundesliga-Spieler sind Vorbilder für die Jugend, das müssen sie begreifen“, sagt Hecking.

Pinto wird wohl eine Geldstrafe in fünfstelliger Höhe zahlen müssen. Rauswerfen werden sie ihn aber nicht bei 96 – denn das wäre ja Kapitalvernichtung, Pinto stellt als Bundesligaprofi einen Wert dar. Man will den impulsiven Portugiesen intensiver betreuen, um ihn vor weiteren Vergehen zu schützen.