Enke fährt in die Schweiz

… aber was will Löw da mit ihm besprechen? Na bitte – Bundestrainer Joachim Löw nimmt Robert Enke mit zum Länderspiel in die Schweiz.



VON GUNTHER NEUHAUS UND FLORIAN KREBS HANNOVER. Erstmal ist alles beim Alten geblieben. Kurz vor Weihnachten hatte Joachim Löw ja versprochen, die Torhüter Jens Lehmann, Timo Hildebrand und Robert Enke zur Alpen-EM im Sommer mitnehmen zu wollen. Am Donnerstag nominierte der Bundestrainer eben diese drei auch für die Reise zum Länderspiel in der Schweiz am kommenden Mittwoch.

„Wir möchten mit allen drei Torhütern sprechen und in Ruhe mit ihnen nochmals die aktuelle Situation kurz vor der Europameisterschaft erörtern“, sagte Löw. „Gemeinsam mit Andreas Köpke habe ich mich für diese Vorgehensweise entschieden.“ Man fragt sich natürlich, was es denn da zu erörtern gibt. Wäre die Torhüter-Hierarchie gefestigt, gäbe es nun auch keinen Gesprächsbedarf.
96-Liebling Enke geht die Schweiz-Reise aber gelassen an. „Ich werde das auf mich zukommen lassen und kann dem Gespräch schlecht vorweggreifen“, meint er. „Es ist ja noch keine Entscheidung gefallen. Der Bundestrainer wird seinen Standpunkt erläutern – nicht nur bei den Torhütern, sondern bei allen Spielern.“


Torwarttrainer Köpke aber scheint sich intern für Leverkusens René Adler stark zu machen, auch Manuel Neuer (Schalke) bleibt ein Kandidat für die Nationalelf. Löw will „bis Mitte Mai hochintensive Beobachtungen vornehmen“, auch bei den Torhütern sei „die Tür bis zum Tag der Nominierung nicht ganz zu“.

Dieter Hecking war „verwundert über die Aussage“. Der 96-Trainer weiß, dass „Robert trotz der vielen Gegentore bei uns keinen Anlass dazu gegeben hat, an seiner Qualität für die EM zu zweifeln“. Weiter stark zu halten, sei „das beste Argument“.

Das sieht Enke genauso: „Wenn ich meine Leistung konstant bringe, wüsste ich nicht, warum ich nicht mitfahren sollte. Bisher habe ich meine Leistung gebracht. Aber es sind noch zwei Monate Zeit. Ich werde weiter Gas geben.“