Rückschlag für Rosenthal
Schambeinreizung bremst 96-Mittelfeldtalent aus / Ismaël lässt Training aus


Von Volker Wiedersheim
Hannover. „Den Kader in der Breite verstärken“ – diese Strategie des Fußball-Bundesligisten Hannover 96 erweist sich jetzt als wertvoll. Denn im offensiven Mittelfeld müssen die „Roten“ nicht nur das Fehlen eines Spielmachers sowie die Formschwächen mehrerer Spieler kompensieren. Nun droht auch ausgerechnet das große Talent Jan Rosenthal länger auszufallen. Der „U 21“-Nationalspieler war gestern zur Untersuchung bei Spezialist Prof. Jens Krüger in Berlin. Seine Diagnose: eine Entzündungsreizung des Schambeins.
Schon seit längerem plagt sich Rosenthal mit Beschwerden am Ansatz der Adduktoren am Schambein, wie 96-Mannschaftsarzt Wego Kregehr erläuterte. „Das ist nun allerdings ein neues Problem.“ Rosenthals Mannschaftskollege Altin Lala ist vor drei Jahren wegen einer chronischen Entzündung des Schambeins zehn Monate ausgefallen. Der Albaner ließ sich schließlich von Krüger operieren und dabei sogar einen Nerv durchtrennen. „Bei Rosenthal ist das bislang keine chronische Entzündung, und deshalb soll auch zunächst einmal nicht operiert werden“, erläuterte 96-Trainer Dieter Hecking. Stattdessen wird über eine Magnetwellentherapie nachgedacht. Außerdem gilt zunächst ein Belastungsverbot, damit keine chronische Entzündung entsteht.
96-Trainer Dieter Hecking muss nach dem Ausfall Rosenthals bei der Zusammenstellung der offensiven Mittelfeldreihe nun einen neuen Ansatz suchen. Allein Szabolcs Huszti ist als Flügelspieler auf der linken Seite weiter gesetzt. Wer am Sonntag bei Bayer Leverkusen allerdings auf der rechten Seite und im Zentrum spielt, ist nicht ausgemacht. Jiri Stajner ließ jüngst gegen den 1. FC Nürnberg allzu viel vermissen und ist eher kein Kandidat für die Startelf. Benjamin Lauth hat sich trotz seiner Siegtorvorlage für Huszti ebenfalls nicht nachhaltig empfohlen. Auch die Option Salvatore Zizzo fällt weg: Der aufstrebende Amerikaner ist für drei Wochen zur „U 23“-Auswahl seines Landes abgestellt. Kein gutes Spiel, aber ein Tor gegen Nürnberg gemacht – das spricht für Arnold Bruggink. Andererseits hat auch Sergio Pinto seine Rot-Sperre von vier Spielen nun abgesessen; jetzt drängt er mit Frische und viel Tatendrang zurück ins Team. Seine Spielweise passt zu dem Spiel gegen Leverkusen, in dem eine gewisse Zweikampffreudigkeit von Vorteil sein dürfte. Allerdings muss sich Pinto dafür dem Konkurrenzkampf mit Gaétan Krebs stellen, der nach Adduktorenproblemen wieder dabei sein wird.
l Ismaël geschont: Der französische Innenverteidiger Valérien Ismaël fehlte gestern wegen einer Sehnenreizung im Knie. Heute soll er wieder mit der Mannschaft trainieren. Frank Fahrenhorst hingegen fällt mit einer Bänderdehnung weiter aus – Einsatz in Leverkusen ungewiss.