Interview mit "Schatz"

Er mag Spielertypen wie Zidane und Bruggink


Dieter Schatzschneider, war Meppen Ihre erste Fahrt als Nachwuchsscout?
Sozusagen. Ich bin da übrigens von 20 Leuten gefragt worden, was 96 in Meppen will. Weil wir das erste Mal überhaupt da waren! Bisher hat 96 zu wenig getan – und deshalb bin ich mit meinem Konzept auf offene Ohren gestoßen. Ich will, dass wir im Jugendbereich mal wieder um eine Meisterschaft mitspielen und nicht gegen den Abstieg.

Was werden Sie nun anschieben?
Wir müssen zusehen, dass die Informanten nicht mehr nur Werder Bremen anrufen, sondern auch mal uns. Ich will öfter in der Sportschule Barsinghausen vorbeischauen, da tummeln sich doch die Talente. Und wenn ich höre, dass in Meppen ein 13-jähriger Bengel zu Twente Enschede geht – das tut mir schon weh.

Was muss denn ein Junge haben, um Sie zu beeindrucken?
Er muss ein guter Fußballer sein. In Deutschland herrscht die Meinung vor, an erster Stelle kommt die Schnelligkeit, an zweiter Stelle die Technik. Ausdauer, Laktattest– wohin uns das im deutschen Fußball geführt hat, sehe ich immer wieder.

Was verlangen Sie denn?
Taktik wird immer wichtiger. Bei mir steht Technik auch an zweiter Stelle, aber an erster was Anderes. Was denn?
Sage ich nicht, dann wissen es ja alle (lacht). Der Junge muss das haben, was im heutigen Fußball unbedingt notwendig ist. Spielübersicht ist ein Baustein. Nur schnell zu sein, reicht jedenfalls nicht.

Haben Sie einen Lieblingsspieler, der Sie bei der Suche beeinflusst?
Zidane! Er war als Mittelfeldspieler komplett. Auch Arnold Bruggink hat alles, was man sich im Fußball vorstellen kann – bis auf Schnelligkeit. Aber dann würde er bei Real Madrid spielen. Trotzdem hat Bruggink genau das, was ich
suche. Wenn ich so einen Spieler finde, würde ich ihn sofort nehmen.