Hanke beißt wieder zu

Er redet Klartext: Viele sinds nicht gewohnt, oben mitzuspielen. Mike Hanke traf mit Baby-Power – und sprach später das 96-Problem an: „Es sind viele nicht gewohnt, da oben mitzuspielen.“



VON GUNTHER NEUHAUS UND TORSTEN GRÖNEMEYER BOCHUM. Die 96-Fans waren gnädig – es gab kaum Pfiffe, als sich einige Verlierer nach dem Abpfiff noch in die Nähe des Gäste-Fanblocks wagten. Auch Mike Hanke gehörte zu der kleinen 96-Abordnung, er hatte immerhin kurz nach der Pause das 1:1 für 96 erzielt – es war sein neunter Treffer in dieser Saison. Er hatte sich ja inständig ein Tor gewünscht für seinen Sohn Jayron-Cain, der am Mittwoch zur Welt gekommen war.

Glücklich war er trotzdem nicht, „ich kann mich nicht wirklich freuen“, meinte er und warnte: „So gehts nicht weiter.“

Hanke spielte in der Jugend auch in Bochum, ehe er zu Schalke wechselte. Über Wolfsburg kam der ehrgeizige Angreifer zu 96, hier will er Großes erreichen, doch die Mannschaft scheint noch nicht reif dafür zu sein. „Es sind viele nicht gewohnt, da oben mitzuspielen“, beklagte Hanke den nötigen Biss. „Ich habe die gleiche Erfahrung mit Wolfsburg gemacht. Als wir da oben standen, habe ich mich hängen lassen. Doch daraus habe ich meine Schlüsse gezogen, das wird mir nicht wieder passieren.“

96 habe ja „gut angefangen“, meinte Hanke. „Ich verstehe selber nicht, warum wir so nachlassen.“ Abgehakt hat er die Saison aber noch nicht, denn „das wäre fatal, es sind ja noch 13 Spiele“.

Der Abwärtstrend bereitet ihm aber ernste Sorgen: 96 habe seit dem geschlossen starken Auftritt in Hamburg (beim 1:1) „nur noch phasenweise gut gespielt“. Das muss schnell wieder besser werden, denn „wir müssen aufpassen, dass es jetzt nicht nach unten geht“.