23. Spieltag: Bayer 04 Leverkusen - Hannover 96


Das vergangene Wochenende war der Wendepunkt in der Rückrunde – sowohl für die Roten aus Hannover als auch für die Werkself von Bayer 04 Leverkusen. Während die Skibbe-Elf ihren Positivlauf des Jahres 2008 durch ein 0:2 in Bochum beenden musste, feierte Dieter Heckings Team durch den 2:1-Erfolg über Nürnberg seinen ersten Jahresdreier – und konnte kollektiv durchatmen.



Bayer Selbstvertrauen durch UEFA-Cup

Der Ausrutscher Bayers im Revier zeitigte offensichtlich aber keine Negativfolgen für deren Selbstbewusstsein. Am Donnerstag zeigten sich die Rheinländer bereits wieder gefestigt und gewannen im deutsch-deutschen UEFA-Cup-Duell gegen den Hamburger SV mit 1:0 und schafften sich somit eine gute Ausgangsposition für ein Weiterkommen. Ihre spielerische Ausnahmestellung in der Liga hatte 96 bereits im Hinspiel zu spüren bekommen. In der AWD-Arena ging die Hecking-Elf mit 0:3 baden und war chancenlos. Das, was Bayer bislang von einem echten Titelanwärter getrennt hatte, war die fehlende Konstanz. Dieses Problem scheint Michael Skibbe aber immer besser in den Griff zu bekommen. Gerade zu Hause ist Bayer eine Macht geworden – ein 0:1 gegen den Rekordmeister Bayern markiert die bisher einzige Heimniederlage.



96: Ausfälle zu verkraften

Wie man in der BayArena bestehen kann, zeigte 96 allerdings vor einem Jahr. In der letzten Spielzeit gelang ein 1:0-Erfolg bei Bayer – Schütze des „Goldenen Tores“ war mit Jan Rosenthal ausgerechnet ein jetziges „Sorgenkind“ Dieter Heckings. Der Youngster laboriert an einer Schambeinentzündung und wird damit diesmal in Leverkusen passen müssen. Doch „Rosi“ ist nicht der einzige Ausfall, den der 96-Trainerstab kompensieren muss. Vor allem die Innenverteidiger sind zurzeit dünn gesät: Nach Frank Fahrenhorst (Innenbandzerrung Knie) droht nun auch erneut Vinicius auszufallen. Der Brasilianer klagt über Rückenprobleme, nachdem er im Training hart auf den Oberkörper gefallen ist. Somit könnte Dariusz Zuraw unerwartet eine Chance erhalten. Der 35-jährige Pole würde bei einem Doppelausfall neben dem neuen Abwehrchef Valerién Ismael auflaufen. Weitere Ausfälle für Dieter Hecking: die Langzeitverletzten Brdaric und Yankov sowie Altin Lala (grippaler Infekt) und Ersatzkeeper Richard Golz, dessen Platz auf der Bank Morten Jensen einnehmen wird Dagegen stehen Dieter Hecking mit Sergio Pinto nach vier Spielen Sperre und Gaétan Krebs nach überstandenen Aduktorenproblemen wieder mehr Alternativen für das Mittelfeld zur Verfügung.



Lauth im Aufwind

Auf Seiten der Gastgeber fehlt neben den Verletzten Bulykin und Gresko auch Routinier Sergej Barbarez. Der Bosnier handelte sich die fünfte Gelbe Karte ein und muss nun einmal aussetzen. So dürfte der letztjährige Torschützenkönig Fanis Gekas – damals noch für Bochum am Ball – seine Chance von Beginn an erhalten. Mit Tranquillo Barnetta steht ein ehemaliger 96er in den Reihen der Gastgeber, der eine steile Entwicklung genommen hat. Auf eine positive Steilkurve hofft man auf Seiten der Roten bei Benjamin Lauth. Der Neuzugang, als ewiges Talent verschrien und bislang insgesamt unter seinen Ansprüchen geblieben, kassierte unter der Woche viel Lob aus dem Trainerstab und in den Medien. Nach seinem ersten Assist zum entscheidenden 2:1 gegen Bochum, möglicherweise die erhoffte „Initialzündung“, blühte der 26-Jährige in den folgenden Trainingeinheiten auf und meldet Ansprüche an, in der BayArena von Beginn an aufzulaufen.



So könnten beide Teams spielen:

Bayer 04 Leverkusen: Adler – Castro, M.Friedrich, Haggui, Sarpei – Schwegler, Rolfes, Schneider, Kießling, Barnetta – Gekas

Hannover 96: Enke – Cherundolo, Ismael, Zuraw (Vinicius), Tarnat – Balitsch, Schulz, Krebs (Pinto), Lauth (Bruggink), Huszti – Hanke

Schiedsrichter: Dr. Fleischer (Sigmertshausen)