Stajner trifft mit Überlegung

VON ANDREAS WILLEKE
HANNOVER. Vielleicht wars Aufbauhilfe aus Tschechien. „Gegen mich trifft jeder Tscheche“, ulkte Jaroslav Drobny mit Jiri Stajner. Man kennt sich ja gut. „Mit 18 oder 19 haben wir zusammen in Budweis gespielt“, berichtet Stajner.
Der 96-Stürmer profitierte von einem Missverständnis. Josip Simunic wollte den Ball zum Torwart zurückköpfen, doch der war weit aus dem Kasten geeilt. Stajner lief dem Ball hinterher aufs leere Tor zu. „Ich habe gewartet, ob der Ball reingeht“, erklärt Stajner sein Zögern. „Ich habe kurz überlegt, dann entschieden, ich schieb den rein.“

Eine schlaue Entscheidung, denn so leicht kommt man selten zum Eintrag in die Torschützenliste. Was hätte Mike Hanke dafür gegeben, die Kugel ins Netz schieben zu dürfen. Stajner zirkelte dem Kollegen noch zwei Freistöße auf den Kopf. „Zwei gute Chancen.“ Ihm gefällt das Zwei-Spitzen-System. „Das klappt gut mit Mike und mit Brug dahinter.“

Der 31-Jährige hätte nach Vorlage von Arnold Bruggink sogar das Siegtor erzielen können. „Ich wollte direkt schießen, das war Pech.“ Der Ball flog drüber, und so werden für Stajner fünf Saisontreffer notiert. Sein 96-Rekord sind sechs – den könnte er überbieten.