Zuraw wieder interessant


Der Innenverteidiger war schon abgeschrieben – nun ist er sogar in Duisburg im Gespräch


Hoffenheim (gru). „Der Dariusz Zuraw wird vielleicht noch einmal ganz wichtig für uns“, hatte Dieter Hecking vor zwei Wochen gesagt. Inzwischen sieht es so aus, als sollte diese Prophezeiung schneller Wirklichkeit werden, als es der Trainer von Hannover 96 gedacht haben dürfte. Neuzugang Valérien Ismaël beklagt Kniebeschwerden (Schleimbeutelentzündung, Überlastungsreaktion) – keiner weiß, wie lange es dauern wird, bis der Innenverteidiger wieder zur Verfügung steht.

Und so kommt Zuraw ins Spiel; auch wenn der 35-Jährige nicht erste Wahl sein dürfte, da zunächst Vinicius und Frank Fahrenhorst gesetzt sind. Doch der Pole kommt gleich dahinter. Ausgerechnet jetzt soll Zuraw ein Angebot vom MSV Duisburg bekommen haben.

Hecking sieht das Ganze gelassen. Er steht auch weiter zu seiner Aussage, dass man dem verdienten Abwehrspieler bei einem Wechsel „keine Steine in den Weg“ legen wolle. „Wir haben ja auch noch Thomas Kleine“, sagt der Coach. Die Sportliche Leitung der „Roten“ hatte in der Winterpause allerdings auch darüber nachgedacht, den ehemaligen Fürther auszuleihen. Einer der beiden sollte gehen. Es habe aber keine Angebote gegeben, sagt Hecking. „Auch für Zuraw gibt es keine offizielle Anfrage, auch nicht vom MSV.“

Die kann allerdings bis zum Transferschluss am 31. Januar noch kommen. Denn die „Zebras“, die gerade den 96er Silvio Schröter verpflichteten, haben akute Sorgen in der Verteidigung. Der brasilianische Abwehrchef Roque Junior hat dem Bundesliga-Schlusslicht überraschend mitgeteilt, dass er künftig nicht mehr in Duisburg spielen wolle. Und Dino Drpic, Wunschkandidat von MSV-Trainer Rudi Bommer, ist zu teuer. Der kroatische Erstligist Dinamo Zagreb soll zwei Millionen Euro für den 26-Jährigen fordern. So sind die Duisburger um den neuen Sportdirektor Bruno Hübner auf Zuraw gekommen. Kein abwegiger Gedanke, schließlich hat er über Jahre bei den „Roten“ bewiesen, wie zuverlässig er ist.

Auch wenn er kein Stammspieler mehr ist: Immer, wenn Zuraw gebraucht wurde, brachte er seine Leistung. Gute Voraussetzungen für eine Verpflichtung.
„Der ,Darek‘ wird nicht gehen“, sagt Hecking. Immerhin soll Zuraw ja bereits dem SV Augsburg, dem SC Paderborn und auch Eintracht Braunschweig abgesagt haben. Aber vielleicht passt ja diesmal das Angebot. Und dann heißt es wohl: Hoffen auf eine schnelle Genesung Ismaëls, der nächsten Sonnabend gegen den Hamburger SV nicht dabei sein wird .

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