Jammern hilft nicht

Einige Verletzungssorgen – und einen schweren Gegner vor der Brust. Diese Ausgangslage hindert 96-Cheftrainer Dieter Hecking nicht, vor dem Auswärtsspiel in Leverkusen Zuversicht auszustrahlen. Schließlich hat die Skibbe-Elf durch die Doppelbelastung beim 1:0-UEFA-Pokal-Sieg gegen den HSV nicht den frischesten Eindruck gemacht.



„Eine der spielstärksten Mannschaften“

Dieter Hecking hatte die Pokalpartie am Donnerstag live in der BayArena verfolgt und zeigte sich insgesamt beeindruckt von „einer der zuhause spielstärksten Mannschaften“. So analysierte er: „In der ersten Hälfte sah man zwei Mannschaften auf sehr hohem taktischem Niveau. Es war beeindruckend, wie man sich gegenseitig neutralisiert hat.“ In Durchgang zwei kam es dann zum „offenen Schlagabtausch“, mit dem besseren Ende für die Gastgeber. Überrascht zeigte sich der 96-Trainer gleichzeitig aber von der Tatsache, dass die Rheinländer „nicht den frischesten Eindruck“ gemacht hätten. „Das ist vielleicht unsere Chance! Wir müssen Bayer beschäftigen und den Gegner in Zweikämpfe verwickeln.“ Ein gutes Omen könnte es zudem sein, dass eine ähnliche Konstellation herrscht wie vor dem 1:0-Sieg der Roten in der vergangenen Saison. Auch damals steckte Bayer Leverkusen mitten in dem Wechsel zwischen internationalem Flair und tristem Ligaalltag.



Nun auch Lala

Die personellen Voraussetzungen vor der Sonntagspartie sind allerdings nicht die besten: Nun hat sich auch noch Mittelfeldkämpfer Altin Lala auf die Krankenliste setzen lassen. Der Albaner liegt mit einem grippalen Infekt flach und droht ebenso auszufallen wie Frank Fahrenhorst (Innenbandreizung), Vinicius (Rückenprobleme) und Vorjahrestorschütze Jan Rosenthal (Schambeinentzündung). Für den angeschlagenen Richard Golz wird zudem Nachwuchskeeper Morten Jensen auf der Bank Platz nehmen. Komplettiert wird die Ausfallliste durch die Langzeitverletzten Brdaric und Yankov sowie den bei der U23-Nationalelf weilende US-Amerikaner Sal Zizzo. „Nun wird sich zeigen, wie ausgeglichen unser Kader ist“, sagt Hecking. Wie bereits beim 2:1 gegen Nürnberg bietet die Partie bei Bayer Chancen für die zweite Garnitur. So sieht es stark danach aus, dass Dariusz Zuraw neben Valérien Ismael in die Abwehrzentrale rückt – eine Option, die „überhaupt keine Bedenken“ bei Hecking auslöst. „Darek hat natürlich nicht die Matchpraxis, um auf Topniveau spielen zu können. Aber er ist die Zuverlässigkeit in Person. Auch im gestrigen Training hat er fehlerfrei gespielt und ist kompromisslos zur Sache gegangen.“ Den voraussichtlichen Ausfall Altin Lalas findet der 96-Coach besonders „schade“. Schließlich habe der Kampfzwerg dem Team nach seiner Einwechslung gegen Nürnberg sehr geholfen. „Aber Jammern hilft nix“, bringt es Hecking auf den Punkt. „Unser Ziel bleibt es trotzdem, den Dreier gegen Nürnberg durch einen Sieg in Leverkusen zu vergolden.“



Lauth von Beginn an?

Gute Chancen, von Beginn an zu spielen, hat Benjamin Lauth. „Es hat mich sehr gefreut, dass er die Kritiker mit seinem Kurzeinsatz gegen Nürnberg verstummen hat lassen“, erklärt Hecking. „Und Benny hat in dieser Trainingswoche dort weitergemacht. Es ist eine ernsthafte Überlegung, ihn spielen zu lassen.“ Ein neuer Kontrahent für Lauth steht mit Sergio Pinto bereit, der nach abgesessener Rotsperre in den Kader zurückkehrt