Balitsch ekelt sich nicht vor Van Bommel

Knallt es, wenn die „aggressiven Leader“ aufeinandertreffen?



VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. In Aberdeen morgen fehlt er noch wegen einer Knieprellung, am Sonntag gegen 96 in der AWD-Arena soll Mark van Bommel aber wieder für Bayern grätschen. „Nach jetzigem Stand besteht keine Gefahr“, erklärte Kotrainer Michael Henke.

Van Bommel, der harte Holländer, gilt auf dem Fußballplatz ja als Ekelpaket. „Mark ist ein guter Typ und ein sehr guter Fußballer – wenn du mit ihm zusammenspielst“, sagt sein Kumpel Arnold Bruggink, die beiden kennen sich seit dem 13. Lebensjahr. Aber „auf dem Platz ist Mark ein ekliger Typ“, der weiter an seinem Rambo-Image arbeitet.

Nach dem 1:1 im Bundesliga-Gipfel am Sonntag verunglimpfte er Bremens Spielmacher Diego als Schwalbenkönig. Van Bommel müsse mal darüber nachdenken, wie er sich vor dem Treffer zum 1:1 durch Ze Roberto verhalten habe, keilte Werder-Trainer Thomas Schaaf zurück, „gegenüber einem Spieler, den er foult, beleidigt und bedroht“. Gemeint war die nicht saubere Attacke auf Daniel Jensen.

Am Sonntag könnte es nun richtig knallen, dann wird van Bommel, den Trainer Ottmar Hitzfeld als seinen „aggressiven Leader“ bezeichnet, im zentralen Mittelfeld auf sein 96-Pendant Hanno Balitsch treffen.
Dem ist gar nicht bange vor der großen Aufgabe. „Ganz ehrlich: Ich habe kein Problem mit ihm. Ich will nicht sagen, dass ich in den 90 Minuten auf dem Platz ein anderer Mensch bin, aber es macht mir Spaß, mich mit solchen Typen auseinanderzusetzen und zu messen“, sagt Balitsch.

Das sei auch in den Duellen mit Bremens Torsten Frings immer so gewesen. „Da gehts 90 Minuten zur Sache, und man wird auch mal lauter und beschimpft sich. Aber hinterher gibt man sich die Hand und gratuliert sich zum guten Spiel.“ Besonders vorbereiten müsse man sich nicht auf diesen Job, findet Balitsch, der durchaus bedauert, dass es nicht zum Wiedersehen mit Franck Ribéry kommt. „Er ist ein überragender Spieler, der Bayern in jeder Situation hilft“, weiß Balitsch. „Aber wenn ein Klub einen solchen Ausfall kompensieren kann, dann ist es ja wohl Bayern. Mit Bastian Schweinsteiger, einem deutschen Nationalspieler, und Toni Kroos, dem größten deutschen Talent überhaupt.“