96 muß Ellenbogen zeigen

Heute beim Letzten in Duisburg. Neue Chance für Pinto als Zehner. 96 hat sich in den letzten Wochen zu oft von den Gegnern rumschubsen lassen – ab heute beim Spiel in Duisburg sollen die schwächelnden 96-Profis wieder Ellbogen zeigen.



VON GUNTHER NEUHAUS UND FLORIAN KREBS HANNOVER. Sie haben es sich bei 96 ja selbst zuzuschreiben, dass sie in der Bundesliga nicht mehr für voll genommen werden. Mit nur einem Sieg (2:1 gegen Nürnberg) aus den vergangenen acht Spielen ließ man sich auf Platz zehn abdrängen.

„Die Duisburger werden auch denken: Wenn nicht gegen Hannover – gegen wen sollen sie denn sonst gewinnen?“, vermutet Dieter Hecking. So weit ist es schon gekommen. „Der negative Lauf schmeckt uns selber nicht“, das ist ja klar, „wir müssen jetzt auswärts versuchen, die Kurve zu kriegen, um wieder erfolgreich Fußball zu spielen.“

Weil dem 96-Trainer ein Künstler wie Diego oder Franck Ribéry fehlt und damit „die individuelle Qualität, um uns auf einen Spieler zu verlassen“, soll ab heute beim Spiel im Ruhrpott wieder gemeinsam Fußball malocht werden: „Wir können nur über das Kollektiv kommen.“

Das werden die individuell sicher schlechter bestückten Duisburger nicht anders halten. „Mannschaften im Abstiegskampf kratzen und beißen“, weiß Hecking, seine Spieler sollen sich nun aber wehren. „Wir werden nichts geschenkt bekommen. Wenn wir nur einen Schritt zurückgehen und nicht voll dagegenhalten, wird es sehr schwer.“

Innenverteidiger Vinicius, von einer Knieverletzung genesen, will jedenfalls „den Kampf annehmen“. Und 96-Vorarbeiter Altin Lala fordert „mehr Aggressivität als zuletzt“. Er wird mit Hanno Balitsch das defensive Mittelfeld beackern.

Davor soll Sergio Pinto, flankiert von Jiri Stajner und Szabolcs Huszti, eine neue Chance bekommen. Er will „mal wieder über die volle Distanz spielen“, was eine forsche Forderung ist nach seinem miserablen Auftritt gegen Bielefeld. Mangels Alternativen – Arnold Bruggink ist gesperrt, Gaétan Krebs verletzt – muss Hecking aber erneut auf Pinto setzen.

Der 96-Zehner will wieder robuster auftreten und „ein gutes Spiel zeigen“. Auch in den Partien gegen Stuttgart (in acht Tagen), in Wolfsburg (5. April) und gegen Frankfurt (12. April) wird Aggressivität gefragt sein – damit sich 96 in der Ellbogen-Gesellschaft Bundesliga wieder behauptet.