Pinto mutig, Bruggink ohne Mumm
Die 96-Einzelkritik


Robert Enke: Hatte gegen die sonst so treffsicheren VfB-Stürmer überraschend wenig zu tun. Wenn doch, dann war er zur Stelle. Strahlte insgesamt große Ruhe und Souveränität aus. Note 2

Steve Cherundolo: Der Amerikaner bekam bei allem Bemühen wenig auf die Reihe. Ein Zeichen für seine Verunsicherung war eine Szene in der 1. Halbzeit, als er völlig unbedrängt eine Kerze vor dem eigenen Strafraum schlug. Nach dem Wechsel spielte der Verteidiger etwas mutiger. Note: 4,5

Valérien Ismaël: Hatte in der Defensive sehr gute Szenen, ließ keinen Stuttgarter an sich vorbeikommen. Allerdings fanden seine unzähligen langen Pässe zu selten den richtigen Adressaten. Note: 2,5

Vinicius: Der Brasilianer hatte kaum Fehler in der Abwehrarbeit, aber etliche im Aufbauspiel. Wirkte mitunter etwas hölzern in seinen Aktionen, besonders in der 2. Hälfte, als er Linksverteidiger spielen musste. Note: 3,5

Konstantin Rausch: Der 18-jährige Debütant erledigte seine Sache auf der linken Abwehrseite sehr ordentlich und ohne große Nervosität. Musste zur Pause aufgrund einer Adduktorenverletzung ausgewechselt werden. Note: 3

Hanno Balitsch: Leitete bereits in der 3. Minute die erste gute 96-Chance mit einer schönen Flanke ein. Danach war er in der Defensivarbeit auffälliger. Vergab in der 67. Minute eine riesige Chance, weil er den Ball nicht richtig unter Kontrolle brachte. Note: 3,5

Altin Lala: Bissig und immer da, wenn er gebraucht wurde. Eroberte viele Bälle. Schwächen im Aufbauspiel. Note: 3,5

Sergio Pinto: Hatte – gefühlt – in der 20. Minute seinen ersten Ballkontakt, doch der war stark: Er hatte Pech mit einem 20-Meter-Schuss. Bewies auch später Mut bei Weitschüssen. Müsste sich mehr ins Spiel einbringen. Note: 3,5

Arnold Bruggink: Hatte überhaupt keinen Mumm in seinen Aktionen. Fast immer einen Schritt zu langsam, auch seine Pässe kamen oft nicht an. Trat als Spielmacher nicht in Erscheinung. Note: 5

Szabolcs Huszti: Einige, aber zu wenige gute Pässe. Seine größten Stärken hatte er im Reklamieren. Würde er diese Energie endlich wieder in sein Spiel umsetzen, würde er auch an die guten Leistungen anknüpfen können, zu denen er fähig ist. Zu Recht ausgewechselt. Note: 4,5

Jiri Stajner: Klasse. Der Tscheche machte als einziger Stürmer Spaß und hatte Spaß. Immer anspielbereit. Immer auf der Suche nach einem Weg zum Tor. Seinen Mut hätte man sich von einigen anderen Spielern mehr gewünscht. Hatte Pech mit einem Kopfball in der 3. Minute. Note: 2

Frank Fahrenhorst: Ersetzte zur Pause den verletzten Rausch. Rückte in die Innenverteidigung und brauchte nur eine kurze Anlaufzeit. Note: 3,5

Benjamin Lauth: Löste Pinto ab und hatte nur eine auffällige Szene, als er bei einem Stajner-Pass vor dem VfB-Tor knapp am Ball vorbeirutschte.

Vahid Hashemian: Kam für Huszti. War sichtlich bemüht, konnte aber keine entscheidenden Akzente setzen.

Jörg Grußendorf