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Die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking bleibt in der Rückrunde weiterhin ungeschlagen. Trotzdem war der 96-Coach nicht zufrieden mit der gezeigten Leistung seines Teams gegen Karlsruhe. Ärgerlich fand KSC-Coach Edmund Becker die fahrlässig vergebenen Chancen nach der 2:1-Führung.



KSC-Trainer Edmund Becker: „Insgesamt haben wir heute ein gutes Bundesligaspiel mit viel Dramatik in der Schlussphase gesehen. Nach dem Ausgleich haben wir zudem einen sehr guten KSC gesehen. Was ich meiner Mannschaft allerdings vorwerfen muss, ist dass sie die zwei, drei hochkarätigen Chancen nicht genutzt hat. Dann wäre das Spiel wahrscheinlich entschieden gewesen.“

96-Coach Dieter Hecking: „Ich habe kein gutes Bundesligaspiel gesehen. Wir hatten kein Spieltempo drin und viele kleine Fehler. Ich bin sehr unzufrieden mit der 1. Halbzeit, obwohl wir ein Tor gemacht haben. In der zweiten Halbzeit hat sich meine Zufriedenheit nicht gerade gesteigert. Dass wir am Ende noch mal zurückkommen sind, haben wir den Einwechselspielern Schulz und Rosenthal zu verdanken. Schulle bereitet gut vor und Rosi schließt super ab. Einmal hatten wir Glück im Spiel - das war in der 1. Halbzeit eine klare rote Karte gegen Arnold Bruggink. In der zweiten Halbzeit hatten wir dann Pech: Vor dem 3:2 war das kein Foul von Mike Hanke. Das war eine reine Konzessionsentscheidung nach den ganzen Tumulten vor der Ecke. Wir hatten viel zu wenig Spieltempo. Ich hätte mir gewünscht, dass wir da mehr aus dem HSV-Spiel mitgenommen hätten. Wir haben nie den zweiten Ball gewonnen. Das tut natürlich weh und du musst jedes Mal 50, 60 Meter zurücklaufen. Da müssen wir uns an die eigene Nase packen. Der KSC hat einfach die Räume gut eng gemacht. Wenn Du da dann kein Tempo in das Spiel bekommst, hast Du ein Problem.“

Schiedsrichter Knut Kircher: „Ich habe bei dem Foul vom Spieler Arnold Bruggink keine klare Notbremse gesehen. Ein zweiter 96er hätte noch eingreifen können - daher war es für mich keine rote Karte. Bei dem nicht gegebenen Tor kurz vor Schluss habe ich gesehen, dass Mike Hanke seinen Gegner am Arm zieht und sich dadurch einen Vorteil verschafft. Ich habe abgepfiffen, bevor der Ball im Tor war.“

Arnold Bruggink: „Wir müssen mit dem Ergebnis zufrieden sein. Das war ein schlechtes Spiel von uns. Nach der Führung in der ersten Halbzeit darf das 1:2 nicht mehr passieren. Danach haben wir noch Glück, da muss der KSC eigentlich das 3:1 machen. Dass das 3:2 am Ende nicht zählt ist natürlich ärgerlich. Da ist 2-3 Minuten lang so ein Getümmel im Strafraum, da pfeift der Schiedsrichter eigentlich immer für die Verteidiger. Aber wie gesagt, am Ende müssen wir mit dem einen Punkt zufrieden sein.“

Jan Rosenthal: „So tief wie der KSC stand hat man es natürlich schwer. Aber wir führen 1:0 und dürfen das dann nicht mehr hergeben. Man hat ganz klar gesehen, dass in unserem Spiel nicht die Power drin war wie noch im Spiel gegen Hamburg. Nach meiner Einwechslung habe ich das gemacht, was von mir erwartet wurde und Gas gegeben. Wenn man auf der Zehn kommt, dann erwartet man eben, dass man auch mal den goldenen Schuss macht."

Mike Hanke: „Wir haben katastrophal gespielt. Wir haben es selber vermasselt drei Punkte mitzunehmen. Nach dem 1:0 haben wir es verpasst das 2:0 zu machen. Da müssen wir uns an die eigene Nase fassen. Wir konnten die entschiedenen Zweikämpfe nicht gewinnen. Wir haben uns zweimal im eigenen Stadion auskontern lassen und wurden dafür bestraft. Warum mein Tor abgepfiffen wurde, wollte der Schiedsrichter mir nicht sagen. Das war ganz normaler Körpereinsatz. Ich habe nichts gemacht.“

Hanno Balitsch: „Nach der ersten Halbzeit gehen wir mit dem Vorsatz raus, das zweite Tor zu schießen. Wir haben dann aber zu viele Großchancen zugelassen. Wir haben es die ganzen 90 Minuten nicht geschafft, so kompakt wie in Hamburg zu spielen. Wir haben zu viele Bälle verloren. Wir haben die Räume aufgemacht, aber wenn der KSC umgeschaltet hat, haben wir es nicht geschafft, die Räume wieder dicht zu machen. So wie das Spiel gelaufen ist, müssen wir mit dem Unentschieden zufrieden sein.“

Frank Fahrenhorst: „Wir müssen mit dem Punkt zufrieden sein. Wir sind nicht in die Gänge gekommen und konnten nicht umsetzten, was wir uns vorgenommen haben. Vielleicht haben wir uns zuviel Druck auferlegt. Wenn man zwei Tore kassiert, kann man nicht zufrieden sein. Wenn der KSC sich clever anstellt, machen sie noch mehr Tore.“