Lala plant den nächsten Streich

Hannover 96 will gegen Hertha BSC den dritten Sieg in Folge landen / UI-Cup wieder im Blick



Von Heiko Rehberg
Hannover. Beim letzten Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (2:1) bekam der Siegtorschütze Christian Schulz Ärger mit seinem Trainer. Schulz, eigentlich Verteidiger, hatte seine Rolle wiederholt in den gegnerischen Strafraum verlegt, und ehe Dieter Hecking darüber so richtig sauer sein konnte, hatte er eine Minute vor Schluss das 2:1 für Hannover 96 erzielt. Heute im Fußball-Bundesligaheimspiel gegen Hertha BSC muss Hecking möglicherweise auf einen anderen Defensivspezialisten aufpassen. Denn die Berliner sind der Lieblingsgegner von Altin Lala.

145 Bundesligaspiele hat der kleine Albaner, der zuletzt wieder groß aufspielte, bislang bestritten – und ein einziges Mal getroffen. Das war am 31. Januar 2007 beim letzten Gastspiel der Hertha. Dass Lala ein Tor schießt, war bis dahin so wahrscheinlich wie die Entdeckung von Leben auf dem Mars; es gibt Fußballfans, die haben das Bild von Lalas ausgelassenem Jubelsprung seitdem als Bildschirmschoner auf dem Computer.

So ein Tor macht natürlich neugierig auf mehr, und es könnte deshalb sein, dass sich Lala heute mehr als üblich in den Angriff einschalten wird. Und wenn er dann eine Minute vor Schluss das Siegtor gegen die Berliner … Hecking würde es Lala gönnen, und die Fans ohnehin.

Erst einmal will sich Lala, das hat er hoch und heilig versprochen, allerdings im defensiven Mittelfeld darum kümmern, dass Hertha BSC keinen Spaß in Hannover bekommt. Genau wie am 31. Januar vor einem Jahr, als 96 mit 5:0 gewann. Nach dem Sieg gegen Frankfurt und dem Erfolg in Dortmund (3:1) planen die „Roten“ den Sieg-Hattrick. Das würde nicht nur die zuletzt immer ansehnlicher gewordene Heimbilanz verbessern, das könnte auch noch einmal der Startschuss zum kräftigen Saisonschlussspurt werden. Sechs Punkte trennen 96 derzeit vom UI-Cup-Platz 6 (belegt von Bayer Leverkusen). Bei noch fünf Spielen (davon drei in der AWD-Arena) ist der Rückstand nicht unaufholbar. Und Leverkusens Formkurve zeigte zuletzt nach unten, die von 96 dagegen nach oben.

Still und heimlich hat sich Hannover 96 wieder in die Europa-Startposition gebracht, mit einem Sieg gegen Hertha dürfte wieder ein bisschen geträumt werden. Und das ist allemal besser als ein gemächlicher Saisonausklang, in dem es nur noch für die Gegner (Schalke, Rostock, Bremen, Cottbus) um etwas geht.
Nächster Neuer: Gestern vermeldete 96 die Verpflichtung von Leon Balogun vom Oberligisten BFC Türkiyemspor für die kommende Saison. Der 19-jährige Innenverteidiger erhält einen Vertrag bis 2010. „Leon ist ein hoffnungsvolles Talent“, sagt Sportdirektor Christian Hochstätter.