Fluch der Konkurenz

96: Hecking gefordert


Hannover (gru). Es klingt fast schon paradox: Da hat Hannover 96 ein mitreißendes Spiel beim Hamburger SV geboten, offenbarte kaum Schwachstellen – und trotzdem sind die Probleme für Trainer Dieter Hecking größer geworden. Luxusprobleme zwar, aber Dinge, die dem 43-Jährigen Kopfzerbrechen bereiten werden.

In Hamburg haben elf, rechnet man Einwechselspieler Jan Rosenthal hinzu, zwölf „Rote“ überzeugt. Sie wollen natürlich auch am Sonnabend gegen den Karlsruher SC in der Anfangself stehen. Es gibt kaum Argumente, die dagegensprechen. Doch auch Valérien Ismaël und Michael Tarnat – er fiel beim HSV wegen einer Adduktorenverletzung aus – drängen auf ihren Einsatz. Für Ismaël müsste ein Innenverteidiger weichen; Vinicius und Frank Fahrenhorst gaben jedoch wenig Anlass für einen Wechsel. Der Franzose ist aber eine der spektakulärsten Verpflichtungen der 96-Geschichte. Kann es sich Trainer Hecking erlauben, den 32-Jährigen eine weitere Woche auf der Ersatzbank schmoren zu lassen, wo er am vergangenen Sonnabend aufgrund seines Trainingsrückstands saß? Eine spannende Personalentscheidung, um die der 96-Trainer nicht zu beneiden ist.

Und was wird aus Christian Schulz, der in Hamburg viel mehr als nur ein Tarnat-Ersatz war auf der linken Verteidigerposition? Tarnat kehrt zurück auf seinen Stammplatz, daran dürfte es keinen Zweifel geben. Schulz, der seinen Trainingsrückstand bis zum Sonnabend aufgeholt hat, strebt also wieder ins defensive Mittelfeld, wo er eine bemerkenswerte Hinrunde gespielt hat. Altin Lala und Hanno Balitsch, mit denen er konkurriert, waren jedoch beim HSV bärenstark.

Egal, wie Hecking sich entscheidet, er muss sehr gut argumentieren. Da kann er fast froh sein, dass sich der Kampf um die Spielmacherposition durch die Entgleisung Sergio Pintos vorerst erledigt hat.