Kind : Neue Regelung für Investoren kommt


HANNOVER. So schnell wie erhofft wird das Spiel um Macht und Geld nicht vorbei sein – 96 wird zur nächsten Saison noch keine Investoren aufnehmen dürfen. „Das dauert noch ein bisschen“, sagt der 96-Chef. In der von Martin Kind angestoßenen Debatte gehts trotzdem im 96-Sinn voran. Bei einer „reinen Informationsveranstaltung“ wurden Kind und die Vertreter der anderen 35 Profiklubs gestern in Frankfurt „auf den gleichen Wissensstand gebracht“.
Vier Referenten erklärten den Erst- und Zweitligavereinen mögliche Konsequenzen der von Kind geforderten Abschaffung der 50+1-Regel. Die besagt, dass der Verein in einer Aktien- oder Kapitalgesellschaft immer 50 Prozent plus eine Stimme halten muss, um Herr im eigenen Klub zu bleiben.
Kind will aber lokale Investoren bei 96 gewinnen, die dann auch bestimmen sollen dürfen, was mit ihrem Geld geschieht.

Auf der von der DFL organisierten Veranstaltung ging es um Hedge-Fonds, den englischen Markt, es gab eine Rechtsberatung und dann den wichtigen Vortrag des Rechtsanwalts Andres Schollmeier. Der erklärte, dass die 50+1-Regel vor dem europäischem Gerichtshof keinen Bestand haben werde. Schollmeier stützte damit Kinds Position. Der 96-Chef hatte eine Klage „als letzte Möglichkeit“ angedroht, falls sich die Liga nicht für Investoren öffne.
Nun ist die Klage kein Thema mehr. Kind erwartet, „dass eine neue Regelung geschaffen wird“. Bis zum Jahresende soll es so weit sein, Kind glaubt an „einen Kompromiss, in dem die Kernfragen gelöst werden“. Das könnte so aussehen: „Jeder Verein bekommt die Möglichkeit der freien Entscheidung.“ Zur Änderung der Regelung ist eine Zweidrittelmehrheit notwendig, doch Kind sagt: „Es ist der Wunsch aller Beteiligten, eine Neuregelung einvernehmlich zu treffen.“