Hecking lässt Lauth fallen

Nicht mal eingewechselt. Neuer Vertrag für Stajner?



Benjamin Lauth saß 90 Minuten auf der Bank, hat wohl keine Zukunft mehr bei 96. Jiri Stajner dagegen darf weiter auf einen neuen Vertrag hoffen.

VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Monatelang hat Dieter Hecking Benjamin Lauth den Rücken gestärkt, seinen Wunschspieler auch nach schwachen Trainingsleistungen eingesetzt. Weil der 26-Jährige mehrmals öffentlich beklagte, er werde nicht auf seiner Lieblingsposition im Sturm eingesetzt, baute der 96-Trainer in Leverkusen sogar um: Lauth durfte neben Mike Hanke als zweite Spitze ran – und enttäuschte.

Sonnabend gegen Bielefeld schmorte Lauth 90 Minuten auf der Bank – dabei wollte er sich gegen die Schießbude der Liga Selbstvertrauen holen. Doch Hecking kehrte zum 4-2-3-1-System zurück und gab Sergio Pinto im rechten Mittelfeld den Vorzug. Eine Fehlentscheidung: Der Deutsch-Portugiese, der sich den Einsatz mit guten Trainingsleistungen verdient hatte, spielte entsetzlich schwach und musste zur Pause raus.

Mehr Glück hatte Hecking mit der nächsten Entscheidung: statt Lauth wechselte er Jiri Stajner ein. Der Tscheche, der in Leverkusen nicht zum Einsatz gekommen war, wirbelte die Bielefelder Abwehr durcheinander, riss seine Kollegen mit – und das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin. Die 96-Kultfigur köpfte das 2:2 und hatte in der Nachspielzeit die große Chance zum Siegtreffer.

In solch starker Form darf sich Stajner Hoffnung auf einen neuen Vertrag machen. Zumal die Tage von Lauth wohl gezählt sind. Auch Hecking hat inzwischen die Nase voll. „Benny hat ja öffentlich geäußert, dass er sich auf dieser Position nicht wohl fühlt“, begründete der Trainer gestern, warum er Stajner statt Lauth eingewechselt hatte. Der Ex-Nationalspieler war „überrascht“ und „nicht glücklich“ über seine Bankdrückerrolle gegen Bielefeld, das Gespräch mit Hecking will er aber nicht suchen. Lauth zur NP: „Gesprochen wurde in letzter Zeit genug.“