Nachgefragt …

… bei Dieter Hecking, Trainer von Hannover 96



Herr Hecking, am Sonnabend tritt Hannover 96 beim VfL Wolfsburg an? Eigentlich müssen Sie bei dieser Ansetzung sehr gute Erinnerungen haben.

Das Ganze liegt schon eineinhalb Jahre zurück. Aber es war natürlich eine schöne Sache, beim Einstieg als 96-Trainer dort mit 2:1 zu gewinnen.

Was steht seitdem zu Buche?

In jüngster Zeit war davon zu hören und zu lesen, 96 sei im Niemandsland der Bundesliga angekommen. Auch wenn wir nicht den großen Schritt gemacht haben, den wir nach der guten Hinrunde erhofft hatten: In den Jahren zuvor wäre man häufig froh gewesen, so früh in diesem Tabellenbereich zu stehen und beizeiten die nächste Saison planen zu können. Wir haben sehr viele richtige Entscheidungen im Sinne von 96 getroffen, auch wenn nicht alle glücklich waren. Hört man sich außerhalb von Hannover wegen des Erscheinungsbildes des Klubs um, dann ist die Wahrnehmung deutlich positiver als vor zwei, drei Jahren.

96 trifft in Wolfsburg auf die beste Rückrundenmannschaft, die Investitionen von rund 30 Millionen Euro in neue Spieler scheinen sich doch noch auszuzahlen. Kann man sportlichen Erfolg kaufen?

Jeder Verein hat seinen Weg, um nach oben zu kommen. Beim VfL hat das Ganze durch VW noch mal richtig Auftrieb bekommen, und es gibt hohe Ansprüche. Dass es dort gut läuft, zeigt auch, dass das Geld sinnvoll eingesetzt wurde. Wir haben VW nicht und gehen unseren Weg.

Ist es Ausdruck Wolfsburger Stärke oder Folge der Schwäche anderer Klubs, dass der VfL die Rückrundentabelle anführt?

Wir haben für die Vorrunde in Anspruch für 96 genommen, dass wir nicht von ungefähr so gut dastanden. Das lässt sich übertragen: Für mich ist der VfL zu Recht bestes Rückrundenteam.

Wolfsburg gegen Hannover: Ist das für Sie das Niedersachsen-Derby?

Es gibt nur ein richtiges Derby. Und das ist das gegen Eintracht Braunschweig. Doch es ist schön, dass wir eine kurze Anfahrt haben, und ich hoffe, dass meine Serie hält, mit 96 nicht gegen den VfL zu verlieren.

Interview: Norbert Fettback