Nachgefragt
…… bei Robert Enke, Nationaltorwart von Hannover 96



Herr Enke, wann und wie haben Sie von Ihrer Nominierung erfahren?

Andreas Köpke hat mich am späten Freitagvormittag angerufen. Ich habe da zu Hause gerade Rasen gemäht.

Was haben Sie empfunden, als der Bundestorwarttrainer Ihnen mitgeteilt hat, dass Sie zum EM-Kader gehören werden?

Die Nachricht hat mich schon mit Stolz und Freude erfüllt. Bei der EM dabei zu sein, war ein Ziel, auf das ich hingearbeitet habe. Und ich war immer optimistisch, es auch zu schaffen. Als ich dann bei der Mannschaftsvorstellung im Fernsehen den Jungen im Trikot mit meinem Namen gesehen habe, war das ein tolles Gefühl. Für Timo Hildebrand tut es mir leid, er hätte es auch verdient gehabt.

Sind Sie auch nicht ins Zweifeln gekommen, als es in den vergangenen Tagen immer wieder Spekulationen gab, in denen Ihr Platz im Team infrage gestellt wurde?

Ich bin ruhig geblieben, weil ich mir relativ sicher war, dass es klappen würde, und das soll jetzt nicht überheblich klingen. Ich hatte keinen großen Grund zu zweifeln, auch weil ich immer ein positives Feedback von den Trainern bekommen habe. Letztlich muss man immer seine Leistung betrachten und nicht, was drumherum passiert und wer sich zu was äußert.

Andreas Köpke hat Sie gestern in der Reihenfolge der deutschen Torhüter an Nummer 2 genannt. Was sagen Sie dazu?

Was das heißt, wird man sehen. Mir hat das noch keiner so gesagt. Und ich weiß auch nicht, was das für die Zeit nach der EM zu bedeuten hat. Was ich versprechen kann ist, bei der EM in guter Form zu sein und so zu kämpfen, dass ich danach eine neue Chance bekomme.

Als Torwart von Hannover 96?

Als Stürmer bestimmt nicht. Und wenn Sie auf die Vereinszugehörigkeit anspielen: Es gibt nichts Neues zu sagen. Ich habe einen Vertrag, Anfragen liegen nicht vor. Insofern muss ich mich mit diesem Thema nicht beschäftigen. Vielmehr sieht man: Man kann auch bei 96 den Sprung in die Nationalelf schaffen.

Interview: Norbert Fettback