Hecking baut Abwehr um

Personalnot immer größer. Fahrenhorst am Knie verletzt. Bekommt Zuraw eine Chance?



Gegen Nürnberg droht 96 der Ausfall von Frank Fahrenhorst – das Knie. Auch Gaétan Krebs hat sich verletzt.


VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Nicht einmal der Trainer ist gesund. Dieter Heckings Trainingsverletzung vom Montag stellte sich als Rippenbruch heraus. Die Schmerzen lässt sich der 96-Übungsleiter aber nicht anmerken. Die zahlreichen Blessuren seiner Spieler tun ihm viel mehr weh.
Besonders schlimm hat es Frank Fahrenhorst erwischt. Der Innenverteidiger verletzte sich in einem Zweikampf. Die Diagnose: Innenbandzerrung im rechten Knie. „Sein Einsatz ist mehr als fraglich“, sagt Hecking.
Ein großer Verlust wäre Fahrenhorsts Ausfall – legt man seine zuletzt gezeigten Leistungen zugrunde – gegen Nürnberg allerdings nicht. Der Blondschopf ist weit von der starken Form der Rückrunde in der vergangenen Saison entfernt. Auch beim 1:2 in Bochum sah der 30-Jährige alt aus, war an beiden Gegentoren mitschuldig.

Für Fahrenhorst dürfte Valérien Ismaël an der Seite von Vinicius zum Einsatz kommen. Der Franzose hat seine Adduktorenzerrung auskuriert, ist seit zwei Tagen wieder voll im Mannschaftstraining. Hecking will aber „genau hingucken“. Schließlich hatte Ismaël „wieder eine Trainingsunterbrechung, muss erstmal wieder reinkommen“.
Sollte es für Ismaël doch nicht bis Nürnberg reichen, müsste plötzlich einer ran, den niemand mehr auf der Rechnung hatte: Dariusz Zuraw. Der Pole bestritt erst drei Saisonspiele (einmal Pokal, zweimal Bundesliga) – das letzte in Nürnberg, als er in der 88. Minute eingewechselt wurde.
Zuraw und Vinicius – neu wäre diese Innenverteidigung nicht. Das Duo war letzte Saison bei Hecking lange Zeit gesetzt, ehe Fahrenhorst Zuraw nach der Winterpause verdrängte.

Auch im Mittelfeld wird Hecking wohl umbauen müssen. Gaétan Krebs brach das Training gestern mit Adduktorenproblemen ab – Einsatz gegen Nürnberg fraglich. Christian Schulz (Hüfte) und Jan Rosenthal (Leiste) sollen heute wieder einsteigen. Dafür sind Arnold Bruggink (Fußsohlenentzündung) und Szabolcs Huszti (siehe Extratext unten) wieder fit.
Jammern mag Hecking nicht: „Ich mache mir keine Sorgen, wir haben einen breiten Kader.“ Der ist jetzt gefordert. An der Ausgangslage ändert auch die Personalnot nichts: Gegen Nürnberg muss ein Sieg her.