30. Spieltag: Hannover 96 - Hertha BSC Berlin

Mit Hertha BSC Berlin ist am Samstag nicht gerade der Lieblingsgegner der Roten zu Gast in der AWD-Arena. Abgesehen von dem sensationellen 5:0 in der letzten Saison gab es den letzten Heimsieg gegen den Hauptstadtklub in der Saison 1973/74. Eine entscheidende Rolle für den Ausgang der Partie könnte die Personalie Marko Pantelic spielen: Ist er dabei, läuft es gut für die Hertha – ohne ihn gab es seit Sommer 2005 in der Bundesliga nichts mehr zu holen.



Hertha zittert um „Lebensversicherung“

5:0! So lautete also in der letzten Saison das Endergebnis beim Heimspiel der Roten gegen Hertha BSC Berlin. Ob die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking dieses Traumergebnis an diesem Samstag in der AWD-Arena wiederholen kann ist allerdings mehr als fraglich. „Natürlich wollen wir den Zuschauern wieder ein gutes und erfolgreiches Spiel bieten“, verspricht der 96-Coach. Zumindest die „Null“ könnte wieder hinten stehen. Die Berliner verfügen mit nur 30 erzielten Treffern über die viertschlechteste Offensivabteilung der Liga. Nur die Abstiegskandidaten Duisburg, Bielefeld und Rostock trafen seltener ins Schwarze. Das letzte Mal, dass die Mannschaft von Trainer Lucien Favre zweimal die Kugel im gegnerischen Gehäuse unterbringen konnte, liegt bereits sage und schreibe acht Spieltage zurück (22. Spieltag, 2:0 gegen Duisburg). Diese schwache Offensivbilanz liegt nicht zuletzt daran, dass die Trefferverteilung bei der Hertha zu einem großen Teil auf den Schultern von Marko Pantelic (11 Tore) lastet. Zweitbester Torschütze ist mit nur vier Saisontreffern Solomon Okoronkwo. Herthas „Lebensversicherung“ Marko Pantelic fiel in den letzten Wochen aufgrund von Knie- und Wadenproblemen verletzt aus. Seit dieser Zeit konnte der Hauptstadtklub prompt kein Spiel mehr gewinnen und wartet nunmehr seit sieben Spielen auf einen Sieg. Zwar absolvierte der 29-jährige Serbe am Mittwoch wieder das komplette Mannschaftstraining, am Donnerstag ging es für ihn jedoch wieder zu Dr. Müller-Wohlfahrt nach München. Pantelic plagen nun Rückenprobleme – und droht erneut auszufallen. Er selbst bezifferte in der Berliner Morgenpost die Wahrscheinlichkeit gegen Hannover 96 zumindest im Kader stehen zu können, nur auf „50:50“. Gute Vorzeichen also für die Roten. Sollte Pantelic tatsächlich ausfallen, ist zumindest ein Berliner Sieg mehr als unwahrscheinlich – der letzte Dreier ohne Herthas Stürmerstar liegt beinahe drei Jahre zurück. Sollte Pantelic ausfallen, würde für ihn vermutlich André Lima in die Anfangsformation rücken. Hoffnung auf ein Ende der sportlichen Talfahrt macht Hertha-Trainer Lucien Favre, dass mit Steve von Bergen und Raffael zwei zuletzt verletzte Spieler wieder ins Team zurückkehren werden.



Rosenthal zurück im Kader?

Auf Hannoveraner Seite stehen Dieter Hecking so viele Spieler wie schon lange nicht mehr zur Verfügung. Abgesehen von den Langzeitverletzten Thomas Brdaric, Chavdar Yankov, Michael Tarnat und dem Rot gesperrten Sergio Pinto kann der 96-Coach aus dem Vollen schöpfen. Nach seiner Schambeinentzündung und zuletzt zwei Einsätzen bei den jungen Roten ist Jan Rosenthal wieder eine Option für den Profikader. „Ich werde noch einmal mit ihm und Dirk Bremser sprechen, für die Startelf ist er noch nicht vorgesehen, ein Kurzeinsatz ist aber möglich“, sagt Dieter Hecking und fügt ergänzend hinzu: „Wir werden sehen, was für ihn am Besten ist. Auch ein erneuter Einsatz bei den Amateuren ist möglich.“ Einer Fortsetzung des Aufwärtstrends der letzen Wochen scheint zumindest personell nichts im Wege zu stehen. Mit einem Sieg gegen Hertha könnte es den Roten zudem zum ersten Mal in dieser Saison gelingen, drei Spiele in Folge zu gewinnen und weiter in der Tabelle nach oben zu klettern. „Für uns geht es nicht um die berühmte Goldene Ananas“, verdeutlicht Hecking. „Wir sind gut in Schwung, wollen dem Aufwärtstrend noch einen drauf setzen und mit einem Sieg den einstelligen Tabellenplatz festigen“, stellt der Coach die Marschroute klar auf Sieg. Mit welcher taktischen Aufstellung dieses Unterfangen angegangen wird, lässt Hecking vor der Partie noch offen: „Mir hat die Variabilität in Dortmund mit zwei Spitzen gefallen, aber auch drei Spitzen mit Huszti und Stajner auf den Außenbahnen ist eine mögliche Option, um die Herthaner Dreierkette auseinander zu ziehen.“



Neuer Saisonrekord naht

Nachdem am letzten Wochenende die magische 40 Punkte Marke geknackt wurde, könnte die Hecking-Elf in dieser Saison eine weitere Schallmauer durchbrechen. Die bisherige Bundesligabestleistung der Roten liegt bei 45 Punkten (Saison 2004/05 unter Trainer Ewald Lienen). Mit einem Erfolgserlebnis über die Berliner könnte man dieser Marke sehr nahe kommen. Bei dann noch vier ausstehenden Partien scheint ein neuer Saisonrekord zum Greifen nahe.


So könnten beide Teams spielen:

Hannover 96: Enke – Cherundolo, Ismaël, Vinicius, C. Schulz - Lala, Balitsch, Bruggink, Huszti – Hanke, Stajner

Hertha BSC Berlin: Drobny – A. Friedrich, Simunic, von Bergen - Chahed, Kacar, Mineiro, Skacel, Ebert – Raffael, Lima (Pantelic)