Der Torwarttrainer fliegt auch auf Leverkusens Adler: „Die Tür ist nicht zu“
Was soll das denn? Bei der Nationalelf gibt es Überlegungen, René Adler als dritten Torhüter mit zur EM zu nehmen. Die Nominierung von Robert Enke ist in Gefahr.
VON GUNTHER NEUHAUS HANNOVER. Wenn sich die Bayern am Sonntag zum Bundesligahit gegen 96 in der AWD-Arena vorstellen, dann wird auch der BTT ganz genau hinschauen. Nicht, dass Bundestorwarttrainer Andreas Köpke die Abschiedstournee von Oliver Kahn besonders interessieren würde. Aber wie Robert Enke gegen den auch nach internationalen Maßstäben erstklassig besetzten Bayern-Sturm mit Miroslav Klose und Luca Toni besteht, das wird auch Köpke sehen wollen. Mit einer starken Leistung kann sich Enke noch einmal nachhaltig für die EM empfehlen. Obwohl man nach Aussagen von Cheftrainer Joachim Löw (auch im Interview mit der Neuen Presse) längst davon ausgehen konnte, dass mit Jens Lehmann, Timo Hildebrand und Enke die drei EM-Torhüter schon feststehen. Nun aber meldete sich Köpke noch einmal im „Kicker“ zu Wort – und stellte plötzlich alles wieder in Frage. „Bis zur EM kann noch viel passieren. Die Tür ist nicht zu“, sagte er.
96-Torwart Enke nimmt das erstmal gelassen auf, „es sind ja noch 15 Spieltage in der Bundesliga. Es wäre wenig leistungsfördernd, wenn die Trainer jetzt sagen, das sind unsere Kandidaten.“ Für ihn ist es „normal, dass sie jetzt sagen, dass die Tür noch nicht zu ist – sowohl für Torhüter als auch für andere Spieler“.
Insbesondere dem Leverkusener René Adler, der auch beim 0:0 im UEFA-Cup-Hinspiel bei Galatasaray Istanbul am Mittwoch wieder ordentlich hielt, räumte Köpke aber neue Chancen ein. Er habe „von allen Bundesliga-Torhütern die beste Saison gespielt“. Den 22-jährigen Adler mit zur EM zu nehmen, „natürlich ist das auch bei uns eine Überlegung ... Wir müssen zu gegebener Zeit entscheiden: Nehmen wir drei erfahrene Torhüter mit oder doch lieber einen jungen Keeper.“
Das könnte schlimmstenfalls bedeuten, dass Enke (30) und nicht etwa Valencias Timo Hildebrand (28) aus dem Kader gekippt wird. Verdient hätte er das nicht. „Ich kenne meinen Wert, die Trainer auch“, gibt sich Enke selbstbewusst. „Ich bin davon überzeugt, dass ich mitfahre, wenn ich meine Leistung wie in den letzten dreieinhalb Jahren auch bringe.“
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