Altin Lala stoppt Wolfsburger Regisseur Marcelinho



Von Christian Purbs
Wolfsburg. Es lief die 90. Minute im Spiel von Hannover 96 beim VfL Wolfsburg, als sich Altin Lala ein letztes Mal an diesem Nachmittag mit Marcelinho anlegte. Um beim Stand von 3:2 für Wolfsburg ein bisschen an der Uhr zu drehen, wurde der VfL-Kapitän gegen Alexander Laas ausgewechselt. Die Show, die der Brasilianer dabei veranstaltete – er hatte ernsthaft vor, seine Kapitänsbinde Torwart Diego Benaglio zu bringen – , brachte Lala auf die Palme. Sehr bestimmt und engagiert, wie schon während der gesamten Begegnung, machte der 96-Mittelfeldspieler Marcelinho klar, dass er sich doch bitteschön etwas schneller vom Acker machen soll. Immerhin trabte der Wolfsburger daraufhin an, und somit ging auch das letzte Duell dieses Spiels an Lala.

Nur einmal war der Albaner nicht zur Stelle, als Marcelinho die 2:1-Führung (29. Minute) erzielte. Einen Vorwurf kann man ihm jedoch nicht machen. Lala hatte an Steve Cherundolo übergeben, und der Verteidiger schien auch alles im Griff zu haben. Doch dann rutschte Cherundolo aus, Ashkan Dejagah passte auf den nun freien Marcelinho – und der vollendete eiskalt.

Ansonsten war vom Wolfsburger Regisseur nicht viel zu sehen. Wann immer der Brasilianer Anlauf aufs 96-Tor nahm, war Lala zur Stelle und stoppte den Spielmacher. Dass er das jederzeit mit fairen Mitteln schaffte, macht seine Leistung noch bemerkenswerter. Doch nicht nur als Zerstörer glänzte der defensive Mittelfeldspieler der „Roten“. Am Ball strahlte er enorme Ruhe aus und leitete besonders in der 1. Halbzeit mit seinen gewonnenen Zweikämpfen viele 96-Angriffe ein. Wäre er nicht ab und an gezwungen gewesen, einen Pass über 30 Meter zu schlagen, was nicht zu seinen Stärken zählt, seine Vorstellung wäre makellos gewesen.

Umso bitterer für ihn, dass seine prima Leistung nicht mit einem Sieg oder mindestens mit einem Remis belohnt wurde. „Wir hätten einen Punkt verdient gehabt. Wir haben besonders in der 1. Halbzeit gut gespielt und hatten viele Chancen. Die schießen zweimal aufs Tor und treffen. Das ist unglaublich“, sagte der 32-Jährige.

Kaum zu glauben ist auch, wie der kleine Kämpfer immer zur Stelle ist, wenn er gebraucht wird. Lala ist bei den „Roten“ im defensiven Mittelfeld zwar nicht mehr erste Wahl, aber wenn Not am Mann ist und die Mannschaft wieder einmal aufgrund von Verletzungen umgestellt werden muss, kann sich Trainer Dieter Hecking auf Lala verlassen. Seinen Job erledigt der Mann fürs Grobe eigentlich immer. Und manchmal – wie am Sonnabend in Wolfsburg – kommt dabei sogar noch viel mehr heraus.

Am besten auch im Heimspiel am kommenden Sonnabend gegen Eintracht Frankfurt. „Irgendwann muss der Knoten platzen. Wenn wir wir weiter so spielen wie heute, gewinnen wir gegen Frankfurt“, sagte der Mittelfeldspieler: „Beim Fußball geht es rauf und runter wie an der Börse. Hoffentlich stehen unsere Aktien gegen die Eintracht besser.“