Nachgefragt bei Mike Hanke, Stürmer von Hannover 96


Herr Hanke, aus Ihrer Sicht: Was war da los in der Szene mit Ihrem nicht anerkannten Tor?

Ich habe da überhaupt nichts gemacht. Und ich frage mich: Hat der Schiedsrichter bei seinem Pfiff wirklich mich gemeint? Das war ganz normaler Körpereinsatz. Ansonsten muss man die Sportart wechseln und Tennis spielen; da kann man dann kein Foul begehen. Aber so etwas habe ich schön häufig erlebt: Wenn es bei einer Ecke oder einem Freistoß eine Rangelei im Strafraum gibt, dann wird immer für die abwehrende Mannschaft gepfiffen. Das ist unglaublich, und das habe ich auch dem Schiedsrichter gesagt, auch wenn der mir nicht zuhören wollte.



Auch in den 90 Minuten zuvor gab es nicht viel Grund bei Ihnen und Ihrer Mannschaft, sich zu freuen …

Was wir gegen die Karlsruher gespielt haben, das war eine Katastrophe. Wir haben es uns selbst vermasselt, drei Punkte zu machen. Nach der 1:0-Führung haben wir es versäumt, weiter nach vorne zu spielen und ein Tor nachzulegen. Deshalb müssen wir uns an die eigene Nase packen, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben.



Was waren die Gründe?

Schwer zu sagen, mir fehlen irgendwie die Worte. Ausschlaggebend war wohl: Wir haben die entscheidenden Zweikämpfe nicht gewonnen und uns im eigenen Stadion zweimal auskontern lassen. Dafür wurden wir bitter bestraft. Wir wussten im Prinzip ja, wie die Karlsruher spielen würden. Das macht die Sache noch ärgerlicher.
Hätte nicht alles besser laufen können, wenn Sie kurz vor der Halbzeitpause ins Tor statt an den Pfosten getroffen hätten?
Ich hatte heute einfach nicht das nötige Glück, wie danach auch beim für mich regulären Tor zum 3:2. Den Ball, der am Pfosten landete, hatte ich ja ganz gut getroffen.



96 hat in der Rückrunde jetzt zweimal unentschieden gespielt. Sind Sie sehr enttäuscht?

Von einem Fehlstart kann man da nicht unbedingt sprechen, das wäre der Fall gewesen bei zwei Niederlagen. In Hamburg haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht. Aus den Fehlern, die wir gegen Karlsruhe gemacht haben, müssen wir jetzt schnell lernen. Denn so wird das nichts, erst recht nicht am Sonntag gegen die Bayern.



Interview: Norbert Fettback