Rächt Hecking Slomka ?

96-Trainer stichelt gegen Schalke. Sein Team soll zum „Stolperstein“ werden.



96-Trainer Dieter Hecking will morgen Schalke ärgern – und kann zugleich seinen Freund Mirko Slomka rächen.

VON GUNTHER NEUHAUS UND FLORIAN KREBS
HANNOVER. Er macht ja gar kein Geheimnis daraus, wie seine Sympathien verteilt sind. „Wenn Werder am Ende Zweiter wird, freue ich mich“, gesteht Dieter Hecking.

Das spricht für die Bremer, deren meist attraktiver Fußball auch vom 96-Trainer geschätzt wird. Es spricht zugleich aber auch gegen den Werder-Konkurrenten Schalke, der Heckings Trainer-Freund Mirko Slomka vor knapp drei Wochen so kühl abserviert hat.

Nach dessen Abschied gab es einige unappetitliche Aussagen. Schalke-Boss Josef Schusenberg moserte, unter Slomka hätte sich „kein Spieler weiterentwickelt“. Und Marcelo Bordon sagte nach dem 5:0 gegen Cottbus, Schalke hätte unter dem Aushilfstrainer-Gespann Mike Büskens/Youri Mulder „endlich richtig Fußball spielen“ dürfen. Slomka klagte, er hätte sich „mehr Anstand und Respekt erwartet“.

Vor dem 96-Spiel morgen bat Slomka die NP um „Verständnis“ dafür, sich nicht öffentlich äußern zu wollen. „Es ist nicht nötig, dass man verbal nachtritt“, meint auch Hecking. „Wenn ich irgendwann nicht mehr in Hannover sein sollte, wird es von mir kein Nachtreten geben. Ich hoffe, auch von der anderen Seite nicht.“
Hecking will die Schalker nach den jüngsten Erfolgen gegen Cottbus und in Hamburg (1:0) zu Fall bringen: „Die Schalker haben ja angekündigt, dass sie alle restlichen vier Spiele gewinnen wollen. Vielleicht sind wir schon der erste Stolperstein.“ Cottbus sei ja „nicht gut“ gewesen, stichelt er, „da hat sich Schalke in einen kleinen Rausch gespielt. Und was sie in Hamburg gespielt haben, war nicht so doll.“ Trotz des Sieges.

Nach zuletzt sieben Punkten aus drei Partien erwartet Hecking, „dass wir wieder eine gute Leistung bringen und zeigen, dass wir in guter Verfassung sind“. Wichtig sei, „mit viel Selbstbewusstsein“ aufzutreten. Denn „die Schalker werden sich nicht nach uns richten, sondern ihr Spiel durchziehen wollen. Wir müssen sie weit vom Tor weghalten.“

Im Hinspiel, als Slomka noch Schalke-Trainer war, gelang das nicht gut. 96 verlor 2:3 und flog auch im Pokal auf Schalke (0:2 nach Verlängerung) raus. Vielleicht läufts ohne Slomka besser für 96.