Auch wenn mehr drin war – diese 96-Nullnummer gegen Stuttgart war keine Enttäuschung.
VON GUNTHER NEUHAUS HANNOVER. Ein warmer Applaus durchflutete an diesem milden Frühlingsabend die AWD-Arena, als die 96-Profis zum Abschied an den Tribünen vorbeiflanierten. „Die Unterstützung durch die Zuschauer war ganz groß heute“, lobte Robert Enke. „Die brauchen wir im Moment auch, damit wir Sicherheit bekommen.“
Die erste allgemeine Verunsicherung durch die Misserfolge scheint sich gelegt zu haben. 96 spielte gestern zum ersten Mal in der AWD-Arena in dieser Saison zu null – im November war dies zuletzt in Rostock (beim 3:0) gelungen. „Es wird langsam schwer, gegen uns ein Tor zu schießen“, befand Abwehrchef Valérien Ismaël, der auch nach eigenem Empfinden seine „bisher beste Leistung für 96“ abgeliefert hatte.
Mit ihm und auch mit dem Debütanten Konstantin Rausch (18) links stand die Defensive endlich wieder stabil. „Hannover hat sehr aggressiv gespielt“, sah sich auch VfB-Trainer Armin Veh zum Lob genötigt. Stuttgart, mit 20 Treffern angriffsstärkste Mannschaft der Rückrunde, hatte kaum klare Chancen herausgespielt.
Veh, dessen Mannschaft also mitmachte beim Schneckenrennen um die Europapokal-Plätze an diesem Wochenende, vermisste auch die „mentale Frische“ bei seinen Nationalspielern. „Auch von der Physis her“ hätten sie es schwer gehabt.
Der als „Super-Mario“ gefeierte Torjäger Gomez, der in der Schweiz noch zwei Treffer für Deutschland erzielt hatte, konnte sich kaum durchsetzen und köpfelte bei seiner besten Gelegenheit vorbei (43.). 96 macht es ja eigentlich gut und gern mit Köpfchen – mit acht Treffern stellte man bisher die bei Kopfbällen torgefährlichste Mannschaft der Liga. Gestern aber fehlte es an der nötigen Präzision. „Das ging schon bei der Chance von Jiri Stajner los“, klagte Dieter Hecking, „und es endete mit dem Kopfball von Vinicius“, der knapp links vorbeigezielt hatte (87.). Der 96-Trainer war daher „nicht ganz zufrieden, weil wir uns nicht belohnt haben“. So kommt 96 nach dem 1:1 in Duisburg und nun dem 0:0 in der Tabelle nicht voran. „Im Moment“, erkannte Enke, „machen wir keine großen Schritte, dafür aber kleine.“
Veh witterte dabei allerdings Sabotage durch 96. Es sei „nicht fair“ gewesen, dass in der Pause „nur in der Hälfte vor unserem Tor der Rasen gewässert worden ist“. Hecking beschwichtigte ihn allerdings, es habe Probleme mit der Wasserversorgung gegeben: „Das war keine Absicht, Armin.“ Dass es nicht geflutscht hatte im VfB-Spiel – daran war trotzdem 96 schuld.
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