Vinicius will nicht Sündenbock spielen

Der Brasilianer fühlt sich wieder gut. Er verteidigt neben Fahrenhorst. Ismaël auf der Bank.Wird aus der 96-Wackelabwehr heute wieder ein Bollwerk? Vor allem der zuletzt kritisierte Vinicius hat sich viel vorgenommen.



VON FLORIAN KREBS

HANNOVER. Das wollen die 96-Verteidiger nie wieder hören. „Wir wussten, dass 96 hinten Probleme hat, das haben wir ausgenutzt“, lästerte Energie-Stürmer Dennis Sörensen nach dem Cottbuser 5:1 kurz vor Weihnachten. 28 Treffer kassierte 96 in der Hinrunde – nur Dortmund, Wolfsburg (beide 30) und Bielefeld (38) sind in der Abwehr anfälliger.

Einer der Sündenböcke hieß Vinicius. Der sonst so zuverlässige Brasilianer spielte keine gute Hinrunde – auch weil er im Sommer fast die komplette Vorbereitung verpasst hatte. Rückenprobleme, eine langwierige Entzündung an der Fußsohle – erst am sechsten Spieltag (0:3 gegen Leverkusen) kam er erstmals zum Einsatz, lief dem Rückstand die ganze Hinrunde hinterher. „Die letzten drei, vier Spiele war ich ziemlich müde.“ Als 96 Valérien Ismaël verpflichtete, musste dem 27-Jährigen klar sein: Der Stammplatz ist weg.

Trotzdem gab Vinicius in jeder Trainingseinheit Gas: „Ich habe hart gearbeitet, wollte die Vorbereitung unbedingt nutzen, um mich zu verbessern.“ Er hats geschafft.

Weil Ismaël letzte Woche über Knieprobleme (Sehnenreizung und Schleimbeutelentzündung) klagte und die Tests gegen Paderborn und Hoffenheim verpasste, steht Vinicius heute doch wieder in der Startelf. Ismaël ist zwar wieder gesund und fährt mit nach Hamburg – er sitzt aber nur auf der Bank. Ein Einsatz von Beginn an käme noch zu früh für den 32-Jährigen.

Beim 2:0 in Hoffenheim gaben Vinicius und Frank Fahrenhorst eine sichere Innenverteidigung ab. Bollwerk statt Wackelabwehr – so wollen sie sich auch heute präsentieren. Vinicius selbstbewusst: „Ich fühle mich gut und freue mich, dass es endlich wieder losgeht.“