Rossmann und Lala
...nach Albanien. Drogerieunternehmer und 96-Spieler gründen Firma



Von Lars Ruzic
Burgwedel. Hannoversche Allianz der besonderen Art: Drogerieunternehmer Dirk Rossmann und Hannover-96-Star Altin Lala wollen gemeinsam den albanischen Markt erobern. Derzeit befindet sich das Gemeinschaftsunternehmen „Rossmann und Lala“ in Gründung, an dem der Unternehmer 75 Prozent und der albanische Nationalspieler 25 Prozent halten. Im Herbst soll die erste Filiale der neuen Drogeriekette eröffnen, die ebenfalls die Nachnamen beider Partner tragen wird.

„Gemeinsam werden wir es auf dem neuen Markt ein Stück leichter haben“, sagte Dirk Rossmann der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Lala sei in seinem Heimatland nicht nur eine Fußballikone, sondern verfüge auch über zahlreiche Verbindungen zu Maklern und potenziellen Vermietern. „Er ist für uns vom ersten Tag an als Türöffner wichtig“, sagte der Firmenchef. „Den Namen Rossmann müssen wir erst aufbauen, Lala ist schon jetzt bei allen beliebt.“
Es war die Idee des 32-jährigen Mittelfeldspielers, Rossmann eine Partnerschaft vorzuschlagen. Den Kontakt hatte 96-Präsident und Rossmann-Freund Martin Kind hergestellt. „Die Branche ist bei uns praktisch noch nicht vorhanden“, sagte Lala. „Ich sehe die Chance, nach meiner aktiven Zeit als Fußballer in meinem Heimatland als Unternehmer erfolgreich sein und Arbeitsplätze schaffen zu können.“ Gerade Drogerie-Markenartikel seien in Albanien sehr teuer und würden oft gefälscht. Da könne Rossmann mit seinen niedrigen Preisen schnell Boden gutmachen.

Das Land mit seinen rund 3,2 Millionen Einwohnern befindet sich noch am Anfang eines wirtschaftlichen Aufholprozesses. „Wohlstand wird sich erst in den nächsten Jahren entwickeln“, berichtete Rossmann. Das allerdings sei für den Markteintritt der ideale Zeitpunkt, zumal bislang noch keiner der Konkurrenten auf dem albanischen Markt aktiv sei.

Rossmann hat sich im Gegensatz zu Schlecker oder dm mit Auslandsengagements bislang zurückgehalten. Die Nummer drei in Deutschland ist nur in Polen, Ungarn und Tschechien aktiv, während die Konkurrenten bereits fast ganz Europa erschlossen haben. Die Rossmann-Auslandstöchter trugen 710 Millionen Euro zum Konzernumsatz von 3,2 Milliarden Euro bei. Als Rossmann vor 15 Jahren in Polen begann, habe man auch vor dem Nichts gestanden, berichtete Rossmann-Finanzchef Roland Frobel. Heute sei der Burgwedeler Konzern im Nachbarland Marktführer mit 278 Filialen und 4300 Mitarbeitern.

An ähnliche Zahlen wollen die Beteiligten in Albanien noch nicht denken. Zunächst werde man mit wenigen Läden beginnen, die über ein kleineres Sortiment als die deutschen Filialen verfügen werden, berichtete Rossmann. Alles Weitere werde sich zeigen. Frobel ergänzte, dass Rossmann allein in Berlin, das etwa so viele Einwohner wie Albanien hat, inzwischen auf 120 Filialen kommt.

Lala will sich langfristig nicht nur als Türöffner und Sympathieträger in die Allianz einbringen. Nach seiner aktiven Fußballzeit könne er sich auch mehr vorstellen, sagte er. „Aber erst einmal muss ich von Dirk Rossmann wie von einem Trainer lernen.“