Nachgefragt…

bei Silvio Schröter, früherer 96-Profi in Diensten des MSV Duisburg



Herr Schröter, was ist das für ein Gefühl, wenn Ihre alten Kollegen erscheinen, um gegen Ihre neue Mannschaft anzutreten?

Ich freue mich, den einen oder anderen wiederzusehen. Leider kann ich nicht aktiv mitwirken. Gegen Michael Tarnat hätte ich zu gern gespielt, aber nun sind wir beide nicht dabei.

Hat Sie der Trainer nicht berücksichtigt?

Ich hatte mir schon vor dem Spiel gegen Bielefeld (am 23. Februar – d. Red.) eine Verletzung am rechten Sprunggelenk zugezogen. Anfangs war das gar nicht so schmerzhaft, ich habe auch zwei Spiele gemacht, danach ist es aber schlimmer geworden. In dieser Woche wollte ich wieder mittrainieren, aber die Ärzte meinten, das Risiko sei noch zu groß. Ich hoffe, dass ich in zwei Wochen wieder dabei sein kann.

Das Pech scheint Ihnen, wie schon in Hannover, offenbar treu zu bleiben.

Ich bin hier ganz gut reingekommen, nachdem ich den Rückstand durch die verpasste Vorbereitung aufgeholt hatte. Mit meinem Tor beim 2:0 in Bielefeld konnte ich auch ein klein wenig auf mich aufmerksam machen. Dass ich wieder raus bin durch die Verletzung, kann ich nicht ändern.

Spüren Sie, dass Ihnen Trainer Rudi Bommer Vertrauen schenkt?

Sonst hätte er mich ja nicht spielen lassen. Er hat immer gesagt, dass er mich gern verpflichten würde, und wir haben den Vereinswechsel trotz einiger Irritationen dann ja auch auf die Reihe bekommen. Es liegt an mir, meine Leistung zu bringen.

Ihr Vertrag gilt nur bis Ende dieser Saison. Ist das nicht eine zusätzliche Belastung?

Im Moment noch gar nicht. Es war mein Wunsch, nur für ein halbes Jahr zu unterschreiben. Damit kann ich gut leben.

Was spricht aus Ihrer Sicht dafür, dass der MSV den Klassenerhalt schafft?

Die vier, fünf Teams, die unten stehen, liegen ziemlich gleichauf. Mit ein, zwei Siegen sähe das Ganze gleich viel freundlicher aus. Wenn wir drinbleiben wollen, dann müssen wir gegen 96 drei Punkte holen. Man kann sich nicht immer darauf verlassen, dass die anderen auch verlieren.

Machen Sie Halt in Hannover, wenn Sie in Ihre Heimat nach Dresden fahren?

In Hannover bin ich alle zwei Wochen, hier habe ich noch eine Wohnung. Ich treffe mich auch noch mit ehemaligen Mitspielern und will den Kontakt nicht abreißen lassen. 96 drücke ich nach dem Spiel in Duisburg auch wieder die Daumen. Bei allem, was war: Ich blicke nicht zurück im Zorn.
Interview: Norbert Fettback