Rosenthal wieder da

Hecking wechselt ihn ein, er trifft doppelt


Befreiung für Jan Rosenthal – das Talent ist mit zwei Toren famos zurückgekehrt.

VON ANDREAS WILLEKE UND GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Der 96-Trainer hatte ein glückliches Händchen. Hanno Balitsch zeigte an, dass er verletzt raus musste. Dieter Hecking schickte Vahid Hashemian und Jan Rosenthal zum Aufwärmen. Wäre der Stürmer Hashemian gekommen, hätte er Jiri Stajner auf die Balitsch-Position rechts im Mittelfeld zurückbeordert. Der Trainer entschied sich jedoch für Mittelfeldspieler Rosenthal – was der in Toren zurückzahlen sollte. Zweimal traf das Talent – und war erfolgreichster 96-Angreifer.

So schnell kanns gehen, eine Erfahrung, die Rosenthal gerade jetzt gut tut. Die Saison lief nicht gut für ihn. Es ist sein zweites Jahr in der Bundesliga, er spielte lange nicht so stark wie im ersten. Dazu kam Verletzungspech, es drohte ein frühes Saison-Aus wegen einer Schambeinentzündung. Nach einer sechswöchigen Pause fing er bei der 96-Reserve in der Oberliga wieder an. Zwischenzeitlich nahm Hecking den Spieler wieder zu den Profis. Am vergangenen Sonntag zeigte das Talent eine schwache Leistung im Oberliga-Team. Gestern bekam Rosi trotzdem in der 42. Minute die Chance, sich länger in der Bundesliga zu zeigen. „Ich bin locker reingegangen“, sagte Rosenthal hinterher.

Dabei schien er anfangs verkrampft, den ersten Ball ließ Rosenthal ins Aus springen. Dann steigerte er sich, erzielte zwei Tore, die er eher beiläufig erklärte: „Ich weiß, wenn die Chancen da sind, dass ich auch zum Abschluss kommen kann.“ Mehr über die Probleme von Rosenthal ahnt man, wenn man seinen nächsten Satz nimmt. „Wenn man sich keinen Kopf macht, läuft es von allein.“ Will sagen: Rosenthal hat sich zu oft einen Kopf gemacht. Den Trainer freuts für „Rosi, weil er von den Erfolgserlebnissen lebt. Wir haben ja immer bemängelt, dass er diese Entschlossenheit nicht an den Tag legt.“ Nun hat Rosenthal dem Coach „gezeigt, dass er wieder da ist“ .