Darum geht alles so schnell

HANNOVER. Und dann ging alles ganz schnell: Gestern Mittag verlängerte 96 den Vertrag mit Jiri Stajner bis 2009 – plus Option für ein weiteres Jahr. „Stajner hat in den vergangenen Wochen gezeigt, dass er für 96 ein wichtiger Spieler ist“, erkannte Sportdirektor Christian Hochstätter die guten Leistungen des Tschechen an.

96 hatte nach dem Ärger um den geplatzten Transfer von Jan Simak Berater Christoph Leutrum in den Gesprächen mit Jiri Stajner ausmanövriert. Die Gespräche liefen seit letzter Woche.
„Stajner hat in unseren Überlegungen bei der Zusammenstellung des Kaders immer eine Rolle gespielt“, versicherte Dieter Hecking. „Die letzten Auftritte waren hilfreich, um eine schnelle Entscheidung herbeizuführen.“
Der sensible Profi spürt wieder das nötige Vertrauen des Trainers – die Fans haben ihn ja schon lange in ihr Herz geschlossen. „Es ist gut, dass Stajner hier Kultstatus besitzt, aber das darf bei einer Vertragsverlängerung nicht die entscheidende Rolle spielen“, mahnt Hecking allerdings.

„Stajner hat ja zwischendurch mal geklagt, dass er zu wenig Einsatzzeiten bekommt“, erinnert er sich – es schien schon alles auf eine Trennung hinauszulaufen. „Hoffnung? Ich weiß nicht, ob ich noch Hoffnung habe, wieder zu spielen“, hatte Stajner im Oktober fast schon resigniert. „Ich muss einfach noch zwei Monate durchhalten, dann kann ich vielleicht weg.“ Doch er blieb – und stürmte zum neuen Vertrag, was auch Robert Enke freut, der sich als „Fan von Stajni“ outete: „Er läuft immer wie ein Wahnsinniger, macht und tut.“
„Es geht zuvorderst um die Leistung“, mahnt Hecking nun. „Seine Art, Fußball zu spielen, führt ja dazu, dass die Leute himmelhochjauchzend oder zu Tode betrübt sind. Es muss aber sein Anspruch sein, weiter konstant gut zu spielen.“