Rosi macht Druck

GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Die 96-Fans schienen schon fast die Hoffnung verloren zu haben, als eine Koproduktion der Einwechselspieler kurz vor Schluss doch noch den Ausgleich brachte. Christian Schulz stürmte vor den Strafraum, umkurvte drei Karlsruher und legte den Ball quer auf Jan Rosenthal, der ihn wunderbar erwischte und aus 18 Metern rechts oben ins Tor bugsierte (87.).
Die beiden waren in der 68. Minute ins Spiel gekommen – Schulz für Altin Lala und Rosenthal für den schwachen Spielmacher Arnold Bruggink. Es war ein Notfall, Dieter Hecking wollte nach dem 1:2 die 96-Offensive wiederbeleben.
„Das wird von mir erwartet, wenn ich reinkomme auf der Zehn, dass ich ein bisschen Druck mache und den goldenen Schuss habe“, meinte Rosenthal. Es war sein zweites Tor in dieser Saison – beim 3:2 gegen Bochum am vierten Spieltag hatte der junge Mittelfeldspieler (21) zuletzt für 96 getroffen.
„Ich versuche, meine Zeit zu nutzen, wenn ich reinkomme“, sagte Rosenthal brav. Die Rolle des Jokers ist ihm aber natürlich auf Dauer nicht genug: „Keiner kann damit zufrieden sein, wenn er nicht von Anfang an spielt.“
Weil Jiri Stajner diesmal wieder wahnsinnig viele Ballverluste provozierte, könnte Rosenthal beim Bundesligahit gegen Bayern wieder in der Startelf stehen. Allerdings kokettiert er auch mit der Spielmacher-Rolle: „Ich werde es dem Trainer auch auf der Position schwer machen, mich nicht aufzustellen.“