Enke sendet Signale

„Ich arbeite daran, dass mich die Leute haben wollen“ Robert Enke beendete nach dem 2:3 in Wolfsburg vorerst die Spekulationen um einen Transfer zu den Bayern. Der 96-Torwart signalisierte trotzdem Wechselbereitschaft.



VON GUNTHER NEUHAUS
WOLFSBURG. Die Torflut beim Wasserball in der VW-Arena ging mal wieder auf Kosten von Robert Enke. Er kassierte die Gegentore Nummer 43 bis 45 in dieser Saison.

„Ich kanns nicht ändern“, klagte der 96-Liebling, er hatte noch Schlimmeres verhindert. Etwa als Enke kurz nach der Pause zunächst den Kopfball von Edin Dzeko und den Schuss von Marcelinho parierte. Natürlich ärgerte ihn die Pleite. „Wenn man zwei, drei Tore bekommt, ist es schwer, die Spiele zu gewinnen“, mahnte Enke, „das habe ich immer gesagt.“

Trotzdem taugte dieser Dreierpack nicht zur Generalabrechnung mit der 96-Defensive. „Das Spiel würde ich rausnehmen, das war von beiden Seiten vogelwild. Es war das Derby, dazu kam der Platz“, sagte er. „Klar muss man aufpassen, dass man die Tore verhindert. Aber der Gegner spielt mit, hat eine hohe Qualität, da kann man nicht alles verhindern.“

96 hat nun die Euro-Region in der Tabelle aus den Augen verloren, Enke aber hatte wegen seiner Ambitionen in der Nationalmannschaft erklärt, „international spielen“ zu wollen. „Man kann nicht immer alles haben“, sagte er nun etwas flapsig.

Mit dem Gerücht, Bayern wolle ihn verpflichten, räumte Enke jedoch vorerst auf. „Die Bayern haben es ja nun klargestellt: Sie werden es mit Michael Rensing probieren im nächsten Jahr, und deswegen ist da nichts dran. Es gibt auch keinerlei andere Anfragen“, sagte er.

„Solche Gerüchte kommen halt im März, April, Mai auf“, weiß Enke. Das Thema dürfte auch weiter vor sich hinköcheln in den nächsten Wochen, und der hoch geschätzte 96-Fänger befeuerte die Spekulationen eher noch. Er könne ja nichts dafür, „wenn in anderen Vereinen was auf der Torhüter-Position passiert und mein Name genannt wird“. Aber, „ja gut, daran arbeite ich auch“, sagte Enke, „dass mich die Leute haben wollen“.

Mit Verlaub, das klang wie ein klares Signal in den Markt: Aufgepasst, ich bin zu haben! Mit Stuttgart gibt es offenbar auch einen ernstzunehmenden Interessenten. Das behauptet zumindest die „Stuttgarter Zeitung“.