Perfektes Spiel für den Torwart. EM fast klar.



96-Torwart Robert Enke präsentierte sich auf Schalke in EM-Form – NP-Note 1.

VON FLORIAN KREBS UND GUNTHER NEUHAUS
GELSENKIRCHEN. Wir wissen nicht genau, ob Robert Enke am Wochenende in den Träumen der Schalker Angreifer vorgekommen ist. Falls ja – es dürfte keine angenehme Nachtruhe für Kevin Kuranyi und Co. gewesen sein. Enke hatte am Sonnabend einen überragenden Tag erwischt, er verhinderte mit mehreren Großtaten mehr als den einen Schalker Treffer.

Gleich seine erste Parade gehörte in die Schublade Weltklasse – riesig, wie der fliegende 96-Torwart den Schuss von Halil Altintop mit einer Hand abwehrte. Es war seine beste Tat in dieser Saison, und er machte weiter so. Gleich nach dem Wechsel verhinderte Enke gegen Ivan Rakitic den Rückstand, als er ganz lange stehen blieb und dem Schalker keine Ecke anbot. Auch bei hohen Bällen strahlte er große Sicherheit aus. „Da hat man dann auch wieder gesehen, wie gut er ist“, lobte Dieter Hecking.

Der 96-Trainer freute sich mit seiner Nummer eins: „Robert hat endlich mal das Spiel gehabt, was er auch mal wieder gebraucht hat. Dass er Situationen hatte, wo er voll da sein musste.“ Enke hatte „Spaß, in solch einem Stadion den einen oder anderen Ball halten zu können“. Eine Woche zuvor gegen Hertha hatte er zwei Bälle aufs Tor bekommen – beide waren drin, ohne dass er es hätte verhindern können.

Enke war „sehr zufrieden“ mit sich und der Mannschaft. Und wer gut hält, darf vor Selbstvertrauen strotzen. „Keinen Grund zu zweifeln“ habe er an einer EM-Nominierung, „und heute erst recht nicht, ich bin da entspannt“. Bundestrainer Joachim Löw benennt seinen vorläufigen EM-Kader am 16. Mai. Enke weiß nicht, „wann die Spieler Bescheid bekommen, wahrscheinlich ein, zwei Stunden vorher“. Sein Handy wird eingeschaltet sein: In dieser Form kommt Löw nicht an ihm vorbei.