Zuraw gibt Comeback

… wenn Vinicius heute wieder nicht trainieren kann. Rücken ist „bretthart“. Dariusz Zuraw steht in Leverkusen vor dem 96-Comeback. Nach Frank Fahrenhorst droht nun auch Vinicius auszufallen.



VON ANDREAS WILLEKE
HANNOVER. Dieter Hecking sah sich gestern Abend in Leverkusen den nächsten Gegner an, der 96-Trainer beobachtete auf der Tribüne die UEFA-Cup-Partie gegen den HSV. Vormittags hatte Hecking schon für das Spiel am Sonntag geprobt. In der A-Elf kickte einer, der schon fast vergessen schien – Dariusz Zuraw steht vor seinem Bundesliga-Comeback.

In dem Übungsspiel hat Zuraw seinem Trainer „gezeigt, dass wir uns keine Sorgen machen brauchen“. Dabei gibt die Personalnot in der Innenverteidigung durchaus Anlass zur Sorge, und der Rückgriff auf Zuraw bleibt eine Notlösung.
Frank Fahrenhorst fällt sicher in Leverkusen aus, und auch Vinicius konnte gestern zum zweiten Mal in Folge nicht trainieren. „Es ist nicht besser geworden“, sagt Hecking. Vinicius war am Dienstag „auf den Rücken gefallen“, berichtet Hecking. „Der Rücken ist bretthart und beeinträchtigt ihn bei jeder Art von Bewegung.“

Hört sich nicht gut an, und dann gibts für den Italo-Brasilianer noch ein Ultimatum: Vinicius muss heute auf dem Trainingsplatz stehen, um in Leverkusen dabei zu sein. Danach sah es gestern aber nicht aus.
Dann also Zuraw. Wer sich an seinen letzten Bundesligaeinsatz erinnern kann, wird auch jedes Memory-Spiel gewinnen. Zuraw spielte in dieser Saison nur zweimal für 96. Einmal über 90 Minuten am ersten Spieltag in der AWD-Arena gegen den HSV (0:1). Und einmal für drei Minuten am fünften Spieltag in Nürnberg. Der Pole wurde beim 2:2 in der 88. Minute für Mike Hanke eingewechselt.
Zuraws Saisonbilanz – 93 Minuten gespielt, damit noch einige weniger als Valérien Ismaël, der auch nur auf 135 Minuten kommt. Wenn nun beide in Leverkusen das Innenverteidiger-Doppel bilden, dann ist das ein richtiges Ausnahme-Duo. Verletzt sich einer, will der Trainer Hanno Balitsch oder Christian Schulz aus dem Mittelfeld versetzen. „Die haben das beide schon gespielt.“

In der Winterpause hat sich der 35-jährige Zuraw nach einem neuen Verein umgesehen, aber keinen angemessenen gefunden. Jetzt bekommt er beim alten Klub nochmal eine Chance – es sei denn, Vinicius wird noch weich, zumindest was seinen Rücken betrifft.