Spielbericht: H96 - VfB Stuttgart 0:0


Gut gespielt - nicht voll belohnt! In einem torlosen Remis der besseren Sorte verpassten es die Roten, aus Feldüberlegenheit und Chancenplus entscheidend Kapital zu schlagen. Mit Konstantin Rausch, der zur Halbzeit verletzt raus musste, feierte ein weiteres 96-Nachwuchstalent sein Bundesligadebüt.



Überraschungsdebüt für Rausch

Einige notgedrungene Umstellungen bei den Roten: Für den Rot gesperrten Mike Hanke rückte Jiri Stajner in die Sturmspitze. Bruggink übernahm nach Gelbsperre wieder den Zehnerpart. Zudem kam überraschenderweise Youngster Konstantin Rausch als Linksverteidiger zu seinem Bundesligadebüt, da Tarnat-Vertreter Christian Schulz mit Hüftbeugermuskel-Problemen passen musste. Beim Deutschen Meister VfB Stuttgart fehlte neben dem Magnin (Bänderriss) auch Bastürk (Wadenprobleme) in der Startelf. Boka und Hilbert ersetzten das Duo. Osorio musste zudem für Beck weichen. Der bis zuletzt wacklige Cacau meldete sich rechtzeitig gesund.



Stajner, Pinto und Gomez verpassen knapp

Dass 96 seinem Publikum bei herrlichem Frühlingswetter und über 45.000 Zuschauern das entsprechende Fest bieten wollte, war sofort spürbar. Drei Minuten waren gerade gespielt, als Balitsch von links flanken konnte und Stajner per Flugkopfball aus sechs Metern nur um Zentimeter am rechten Pfosten vorbeizielte. Stuttgart tappte unzählige Male in die starke Abseitsfalle der Roten, lediglich zweimal im ersten Durchgang wurden die Schwaben gefährlich – beide Male durch Gomez. Nach einer Viertelstunde traf der Nationalstürmer von Khedira angespielt aus spitzem Winkel nur das rechte Außennetz, kurz vor der Pause setzte Gomez seinen Kopfball aus drei Metern am linken Pfosten vorbei. Hilbert hatte die einzige Unaufmerksamkeit des ansonsten starken Rausch genutzt und von rechts auf den langen Pfosten geflankt (43.). Bei 96 war es vor allem Pinto, der mit Fernschüssen für Gefahr sorgte. So in der 23. Minute, als er sich ein Herz fasste und viel Pech hatte, dass sein Aufsetzer aus 23 Metern nur haarscharf am rechten Aluminium vorbeistrich. Trotz optischer Überlegenheit und viel Spielfreude, vor allem vom bärenstarken Jiri Stajner vorgetragen, ging es aufgrund der Chancenverteilung durchaus leistungsgerecht mit 0:0 in die Pause.



Überlegenheit und Chancen – aber kein Treffer

Leider musste „Kocka“ Rausch sein ansprechendes Debüt nach 45 Minuten mit einer Zerrung abbrechen – der wieder genesene Fahrenhorst rückte in die Innenverteidigung, Vinicius dafür nach links in die Viererkette. An der optischen Überlegenheit der Roten änderte sich dagegen wenig, im Gegenteil: die Schwaben brachten die gut stehende 96-Defensive jetzt noch weniger in Gefahr. Lediglich Cacau versuchte es mal mit einer Einzelleistung, sein Schuss vom linken Strafraumeck geriet aber zu hoch (58.). Hannover dagegen mit weiteren guten Chancen: Pintos leicht abgefälschter Freistoß direkt nach Wiederanpfiff wurde von VfB-Keeper Ulreich im Nachfassen entschärft (56.), der durchgebrochene Stajner entschied sich wenig später fälschlicherweise für ein Zuspiel zum im Abseits weilenden Bruggink, anstatt selbst abzuschließen (61.). In der Schlussphase versuchte die Hecking-Elf dann noch einmal alles, sich den jetzt durchaus verdienten Dreier zu sichern: Nach 72 Minuten verfehlte Pinto per mutigem Direktschuss vom rechten Strafraumeck den linken Giebel nur knapp. Dann hatten die Roten Pech, dass der eingewechselte Lauth im Anschluss an eine tolle Kombination eine scharfe Hereingabe Stajners am rechten Pfosten nur hauchdünn verpasste (84.). Die dickste Gelegenheit hatte schließlich der aufgerückte Vinicius auf dem Kopf: Im Anschluss an einen Bruggink-Eckball von links setzte der brasilianische Verteidiger seinen Kopfstoß aus fünf Metern freistehend knapp neben das linke Aluminium (87.).



Mal wieder „zu Null“

So konnte der Deutsche Meister einen durchaus glücklichen Punkt aus der AWD-Arena mitnehmen. Gleichzeitig verpassten die Schwaben angesichts der Samstagsergebnisse der Liga einen „Big Point“. Die Roten verbleiben mit dem dritten Remis in Folge im Niemandsland der Tabelle. Erfreulich aber, dass die Defensive hervorragend stand und dass der Ausfall Hankes zumindest spielerisch nicht auffiel. Stajner sorgte als Alternative für einigen Wirbel. Ein bemerkenswertes Debüt feierte Konstantin Rausch, der aber leider aufgrund einer Zerrung in der Kabine bleiben musste.



STATISTIK

Hannover 96: Enke – Cherundolo, Ismael, Vinicius, Rausch (46. Fahrenhorst) – Balitsch, Lala, Pinto (78. Lauth), Bruggink, Huszti (78. Hashemian) – Stajner

VfB Stuttgart: Ulreich - Beck (58. Bastürk), Meira, Delpierre, Boka – Pardo, Khedira, Hitzlsperger (90. Da Silva), Hilbert – Cacau (73. Marica), Gomez

Tore: Fehlanzeige

Gelbe Karten: Pinto / -

Schiedsrichter: Marc Seemann (Essen)

Zuschauer: 45.176