Stajner spielt sich rein

Er hofft auf neuen 96-Vertrag. Probleme nur nach Abpfiff.


Nach der guten Leistung hofft Jiri Stajner auf einen neuen 96-Vertrag.
VON ANDREAS WILLEKE

HAMBURG. Am Anfang stand er in der Mannschaft, am Ende war er wieder allein. Das Nachspiel zog sich in Hamburg so lang hin, dass Jiri Stajner nicht im Mannschaftsbus nach Hannover zurückfahren konnte.
Stajner war zur Dopingprobe ausgelost worden. „Normalerweise geht das schnell bei mir“, doch in Hamburg dauerte es über eine Stunde, bis Stajner seinen Becher abgeben konnte. „Sechs bis sieben Wasser“ musste er trinken, nebenbei räumte er mit einem Vorurteil auf. „Es gab kein Bier“, so dass der Tscheche nüchtern Auskunft geben konnte.

Bereits Mitte der letzten Woche ahnte er, „dass ich spiele“. Hamburg ist ja auch ein guter Spielplatz für den 31-Jährigen. „Ich habe hier ein paar Tore geschossen“, auch diesmal war er nah dran. In der 16. Minute spielte sich Stajner perfekt frei, zielte dann aber Torwart Frank Rost aus sieben Metern an die Brust. „Ich wollte ins kurze Eck schießen, Pech.“
In der zweiten Hälfte köpfte Stajner aus spitzem Winkel drüber, „auch eine gute Chance“. Das blieben aber die einzigen unglücklichen Aktionen. Stajner hat seine Chance genutzt und dürfte sich vorerst in die Mannschaft gespielt haben. „Das ist schön“, sagt er kühl, „aber wie lange noch?“
Stajner spricht aus Erfahrung. „Ich wollte im Sommer weg, und jetzt im Winter vielleicht wieder“, berichtet er, „aber ich habe immer meine Spiele gemacht.“ Sie können nicht voneinander lassen – Stajner gehört zu 96 wie Netzer zu Delling.
Nach sechs 96-Jahren endet im Juni sein Vertrag. „Ich möchte irgendwo Fußball spielen“, sagt Stajner, „Hannover wäre gut, auch für meine Familie, dann muss ich nicht umziehen.“
Dazu müsste Stajner seine gute Leistung in den nächsten Wochen bestätigen. Für die Mannschaft sieht er jedenfalls eine gute Perspektive. „Wir können jeden Gegner schlagen.“